Die Neuwahl der Pfarrgemeinderäte betrifft in Niederösterreich 485 Pfarren der Erzdiözese Wien und 420 Pfarren der Diözese St. Pölten. Die Voraussetzungen sind allerdings alles andere als einfach, „auch wegen der Pandemie“, sagt der zuständige Referent in der Diözese St. Pölten, Peter Haslwanter.
„Das Leben in der Pfarre war ungleich schwieriger, also Menschen zusammenzubringen und eine Gemeinschaft zu bilden – sei es im Gottesdienst, sei es bei Veranstaltungen, sei es bei Pfarrfesten. Das war alles nicht möglich und da fehlt das Erlebnis, dass die Pfarre lebendig ist“, beschreibt Haslwanter die vergangenen zwei Jahre.
Wahlverschiebungen in einigen Pfarren
Ein Problem, das man auch in Purgstall an der Erlauf (Bezirk Scheibbs) kennt. Dort spricht Pfarrer Franz Kronister darüber hinaus von einer gewissen Zurückhaltung: „Der Grund liegt in den unterschiedlichen Zugängen zur Lösung der Pandemie. Diese Spannungen, oft auch Zwistigkeiten in der Familie, aber auch in der Pfarre, im Ort und in der Gemeinde machen es nicht gerade einfacher, sondern schwerer.“
Dazu kommt, dass heuer viele langjährige Pfarrgemeinderäte ausscheiden. Dem Gremium müssen mindestens zehn Mitglieder angehören. Nicht überall gibt es aber ausreichend Kandidatinnen und Kandidaten, weshalb in einigen Pfarren die Wahl sogar verschoben werden muss.
Kirche hat ein „Nachwuchsproblem“
Für den Fall, dass kein Pfarrgemeinderat zustande kommt, denkt man bereits darüber nach, „ob es hier andere Wege gibt, damit Frauen und Männer diese Verantwortung wahrnehmen und eine Zukunft für diese Pfarren besteht“, sagt Haslwanter und gesteht ein, dass die Kirche „wie auch andere Institutionen ein Nachwuchsproblem hat.“
Die Pfarrgemeinderatswahl findet österreichweit am 20. März statt, in den Pfarren der Erzdiözese Wien und Diözese St. Pölten geht es um mehr als 8.000 Mandate. „Die nächste Generation ist dran. Wenn uns das gelingt und ich glaube daran, dass das möglich ist, dann werden wir wieder einen starken, lebendigen Pfarrgemeinderat haben, der die nächsten fünf gut in der Pfarre mitgestalten wird“, ist Pfarrer Kronister zuversichtlich.