Eine Bürgerinitiative protestiert gegen den geplanten Bau einer Zitronensäurefabrik.
ORF/Petra Ottitsch
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Wirtschaft

Weiter Proteste gegen Zitronensäurefabrik

Die bei Bergern (Bezirk Melk) geplante Zitronensäurefabrik der Firma Jungbunzlauer sorgt weiter für Proteste. Die Grünen und die Bürgerinitiative „Ritter der Au“ wollen das Bauvorhaben an diesem Standort verhindern und alle rechtlichen Mittel ausschöpfen.

Die Bürgerinitiative brachte erneut eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) ein. Mit Beschwerden gegen den positiven UVP-Bescheid und beim Bundesverwaltungsgericht blitzte man schon ab. Am Montag veranstaltete die Bürgerinitiative „Ritter der Au“ gemeinsam mit den Grünen unweit des künftigen Fabriksareals eine Protestaktion.

Sie befürchten, dass die Zitronensäurefabrik die Donau verunreinigt. Zudem rechnen die Grünen und die Bürgerinitiative mit mehr Lärm und Verkehr sowie mit einer hohen Geruchsbelastung. Vor allem der Standort, der an ein Natura 2000 Schutzgebiet angrenzt, ist ihnen ein Dorn im Auge.

Vorarbeiten für den Bau der Fabrik laufen bereits an

Helga Krismer, die Landessprecherin der Grünen, sagte: „Wir müssen zurück zum Start. Es müssen alle gemeinsam einen Standort in Niederösterreich finden, der besser passt als dieser.“ Unterdessen begann Jungbunzlauer bereits mit den Vorarbeiten für die Zitronensäurefabrik. Laut der Internetseite des Unternehmens werden etwa die Zufahrtsstraße auf das Gelände verbreitert, der Baugrund vorbereitet und die Abwasserentsorgung errichtet.

Trotzdem wollen die Projektgegnerinnen und Projektgegner nicht aufgeben. Sie kritisieren, dass Böden im Ausmaß von etwa 45 Fußballfeldern, unmittelbar vor dem UNESCO-Weltkulturerbe Wachau, irreversibel versiegelt werden. Jungbunzlauer betreibt bereits ein Zitronensäure-Werk im Weinviertel. Hier sind 450 Menschen beschäftigt. Am Standort Bergern sollen künftig 60 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.