ORF Niederösterreich Reporter Werner Fetz im Gespräch mit Epidemiologin Eva Schernhammer
ORF
ORF
Coronavirus

Expertin: Omikron-Höhepunkt in drei bis vier Wochen

Die Epidemiologin Eva Schernhammer rechnet mit dem Höhepunkt der Omikron-Welle in drei bis vier Wochen. Die CoV-Schutzmaßnahmen seien derzeit jedenfalls ausreichend, so die Expertin, denn in den Spitälern sei es „noch relativ ruhig“.

In Niederösterreich sind am Dienstag erneut fast 4.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Österreich sei mitten in der Omikron-Welle, sagt Eva Schernhammer, Epidemiologin an der Medizinischen Universität Wien. „Es wird noch einen Anstieg geben in den nächsten Tagen. Ich denke, dass der Höhepunkt in den nächsten drei, vier Wochen erreicht sein wird und wir wieder in einer Abflachung sein werden.“

Auf die Frage, was danach kommt – etwa, ob man sich im Hinblick auf die neue Untervariante Ba.2 des Virus Sorgen machen müsse, meint die Expertin: „Das werden wir sehen. Derzeit ist noch kein Grund zur Sorge. So wie es derzeit aussieht, ist diese Variante sehr ähnlich zur Omikron-Variante. Das muss man aber natürlich beobachten und dann, wenn sich an unserem Wissensstand etwas verändert, reagieren.“

Die Impfpflicht, die kommende Woche in Kraft tritt, bezeichnet Schernhammer vor allem im Hinblick auf den nächsten Herbst als „sehr gut“, dennoch sei vieles unklar, etwa wie lange die Immunität – sei es durch eine Erkrankung oder eine Impfung – anhalten wird. „Es ist derzeit nicht klar, wie sich das Virus weiter verändern wird, wenn es sich weiter verändern sollte“, so Schernhammer.

„Weitere Maßnahmen momentan nicht notwendig“

Immer wieder gibt es Forderungen nach Lockerungen der momentan geltenden CoV-Maßnahmen – und das obwohl Österreich täglich mehr als 20.000 Neuinfektionen verzeichnet. Die Epidemiologin hält die derzeitigen CoV-Regeln für angemessen: „Die helfen uns und so sieht es eben aus, als ob diese Omikron-Wand nicht ganz so steil ist. Weitere Maßnahmen sehe ich im Moment nicht als notwendig an. Es ist in den Spitälern ja momentan Gott sei Dank noch relativ ruhig.“

In Deutschland gilt man nach einer CoV-Erkrankung mittlerweile nur noch drei Monate lang als genesen – und nicht mehr sechs Monate. Das sei in Österreich wegen der Impfpflicht nicht notwendig, meint die Expertin, aber neue Daten würden zeigen, dass selbst Menschen, die mit CoV infiziert waren, rasch wieder an Immunität verlieren, „daher ist es sicherlich ein guter Gedanke hier vorzusorgen und diese Menschen zu schützen.“