Die marillefarbenen Vignetten werden gedruckt.
Forster Verkehrs- und Werbetechnik GmbH
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„Im Fokus“

Wie Vignetten fälschungssicher werden

Seit 25 Jahren gibt es die Autobahnvignette in Österreich. Anfangs nur zum Kleben, seit fünf Jahren auch digital. Ab 1. Februar ist nur mehr die marillefarbene Klebevignette 2022 oder die digitale Version gültig. Produziert wird die Vignette in Waidhofen/Ybbs.

Die Produktion für die marillefarbene Klebevignette am Standort der Firma Forster in Waidhofen/Ybbs läuft auf Hochtouren. Das Hologramm wurde bis vor einigen Jahren noch separat geprägt und dann aufgebracht. Inzwischen wird es in einem Arbeitsschritt direkt aufgedruckt. Die hier produzierten Vignetten sind ein kleines Vermögen wert. Daher wird das Thema Sicherheit großgeschrieben.

Forster-Entwicklungstechniker Wolfgang Hackl sagte gegenüber noe.ORF.at: „Der Produktionsbereich ist ein eigener gesicherter Bereich mit genau geregelten Zugangsbeschränkungen. Er wird auch laufend videoüberwacht. Nur wer autorisiert ist, darf in die Vignettenproduktion, also Produktions- und Supervisingpersonal.“

Die Holgramme werden aufgebracht.
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Ähnlich Geldscheinen verfügen Vignetten über ein Sicherheitshologramm als Hauptschutz gegen Produktfälschungen

Die Klebevignetten sind mit zahlreichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Sie sollen dafür sorgen, dass sie fälschungssicher sind. ASFINAG-Vorstand Josef Fiala: „Die Sicherheitsmerkmale reichen vom Hologramm bis zu einem abziehbaren Kreuz mit ASFINAG-Hinterlegung. Letzteres soll dafür sorgen, dass die Vignette nicht wiederverwendet werden kann. Die Sicherheitsmerkmale sind auf dem Niveau von Banknoten.“

Seriennummer macht Vignetten unverwechselbar

Mit der Seriennummer ist jede Vignette ein Unikat und kann nachverfolgt werden. Ein wichtiges Thema ist auch die alljährliche Farbe der Vignette, verriet Forster-Geschäftsführer Andreas Grader: „Bei der Farbauswahl ist der Ablauf so, dass wir Druckmuster erstellen. Dabei wird darauf geachtet, dass keine Farbe vorkommt, die in den letzten vier Jahren bei der Vignette eingesetzt wurde.“

Die gewählte Farbe soll Verwechslungen möglichst verhindern und Kontrollen im Straßennetz erleichtern. Kontrollen sind auch in der Produktion das A und O. Die durchgängig digitalisierte Schneide-, Stapel-, Prüf- und Verpackungslinie ist mit Sensoren, Codelesern, Kameras und Lichtschranken ausgerüstet. Die Anlage muss jede Vignette lückenlos auf unzulässige Abweichungen überprüfen.

Die Vignetten werden in Waidhofen an der Ybbs gedruckt.
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Die Produktion der Klebevignette ist genauestens geplant. Die ASFINAG wählt aus drei Farbvorschlägen aus.

Ab Dienstag darf man nur mehr mit der marillefarbenen Klebevignette bzw. mit der digitalen Version 2022 unterwegs sein. Die Mauteinnahmen fließen zu 96 Prozent in die Erhaltung der Autobahnen und Schnellstraßen. Die restlichen vier Prozent entfallen auf die Produktionskosten und auf die Provisionskosten für die Vertriebsnetze der ASFINAG.

Es gibt nur wenige Mautpreller

Mautpreller gibt es nur wenige, sagte Fiala: „Über 99 Prozent der Nutzer einer Autobahn haben ordnungsgemäß eine Vignette. Das System wird von der Bevölkerung akzeptiert.“ Seit 1997 wurden mehr als 515 Millionen Klebe- und Digitalvignetten verkauft. Das entspricht einem Erlös von knapp neun Milliarden Euro. Fast von Beginn an produziert die Firma Forster in Waidhofen/Ybbs die Klebevignette.