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Wirtschaft

Energiepreise setzen Industriebetrieben zu

Die steigenden Energiepreise treffen nicht nur Privathaushalte, sondern setzen auch der Industrie massiv zu, so Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich. Er fordert von der Politik rasche Hilfe für die betroffenen Betriebe.

Trotz gut gefüllter Auftragsbücher sei die Unsicherheit bei den Industriebetrieben derzeit groß, heißt es von der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IVNÖ). Zum Mangel an Fachkräften, der Knappheit an Rohstoffen und den hohen Infektionszahlen kommen nun auch stark gestiegene Energiekosten.

„Es gibt erste Betriebe, die aufgrund der Energiekrise ihre Produktion zurückgefahren haben, auch in Niederösterreich. Es gibt Betriebe, die ihre Produktion in Teilbereichen nur noch dann andrehen, wenn der Kunde bereit ist, diese Preise für das Produkt zu zahlen, die aufgrund der Energiekosten notwendig sind“, sagt IVNÖ-Präsident Thomas Salzer.

Industriellenvereinigung fordert rasche Hilfen vom Staat

Salzer forderte am Montag rasche Hilfen vom Staat: „Man muss sich schon fragen: Wenn wir so viel Geld in Österreich haben, dass wir uns eine Impflotterie leisten, die eigentlich nicht mehr notwendig ist – warum setzen wir das Geld nicht lieber dafür ein, Arbeitsplätze zu sichern?“

Industriellenvereinigung Niederösterreich mit Christian Helmenstein Thomas Salzer und Michaela Roither
David Schreiber
Sie präsentierten am Montag das Konjunkturbarometer der IVNÖ: IV-Chefökonom Christian Helmenstein, IVNÖ-Präsident Thomas Salzer und IVNÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither (v.l.)

Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung, erläuterte die Lage: „Wenn die Politik den Energiepreisanstieg abmildern würde, würden wir erst recht im Laufe dieses Jahres in der Lage sein, den dynamischen Erholungsprozess Österreichs und Niederösterreichs Wirtschaft entsprechend fortzuführen.“ Außerdem fordert die Industriellenvereinigung einen rascheren Ausbau alternativer Energieformen und der dazugehörigen Infrastruktur.

Keine Entspannung bei Fachkräftemangel

83 Prozent der Industriebetriebe würden laut IVNÖ in naher Zukunft keine großen Veränderungen im Beschäftigtenstand erwarten. Das lasse darauf schließen, dass beim aktuellen Fachkräftemangel noch keine Entspannung in Sicht sei, heißt es. „Noch immer ist zu wenig bekannt, welche Aufstiegs- und Verdienstchancen die Arbeitsplätze in der Industrie bieten“, so Christian Helmenstein.