Portraits der niederösterreichischen Olympia-Teilnehmer
GEPA pictures/ Harald Steiner
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Sport

Der Countdown für Olympia läuft

Am Freitag werden die 24. Olympischen Winterspiele eröffnet, wo bis 20. Februar in 109 Wettkämpfen Medaillen vergeben werden. Aus Niederösterreich wollen zehn Athletinnen und Athleten für Höchstleistungen sorgen. Auch mit Edelmetall darf spekuliert werden.

Das Team des Österreichischen Olympischen Komitees reist mit geballter Kraft zu den Winterspielen nach Peking und die Chancen, die zwölf Medaillen von Pyeongchang 2018 zu übertreffen, sind groß. Als Hochburg des Wintersports ruhen die heimischen Hoffnungen dabei vor allem auf den Skistars. Aber auch im Lager der alpinen Snowboarder ist man optimistisch.

Benjamin Karl aus Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) fährt bei seiner vierten Olympiateilnahme als amtierender Weltmeister nach China. Obwohl es im Weltcup in diesem Winter noch nicht für einen Sieg reichte, fühlt sich der 36-jährige Richtung Olympia-Rennen am 8. Februar auf einem guten Weg und will auch eine beeindruckende Serie fortsetzen.

ROGLA,SLOVENIA,02.MAR.21 – SNOWBOARDING – FIS Snowboard World Championships, parallel slalom, ladies, men. Image shows Benjamin Karl (AUT). Photo: GEPA pictures/ Matic Klansek
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Mit seinem fünften WM-Gold 2021 in Rogla wurde Karl zum erfolgreichsten Snowboarder bei Weltmeisterschaften und zählt als Spezialist für Großereignisse auch in Peking zu den Medaillenanwärtern

Seit 2009 holte er bei insgesamt zehn Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen achtmal zumindest eine Medaille darunter Olympia-Silber 2010 und -Bronze 2014. „Die gesamte Palette mit Gold, Silber und Bronze – das hat noch keiner. Das ist auf jeden Fall etwas, was mich noch motiviert. Ich möchte ein Vermächtnis hinterlassen und in Erinnerung bleiben“, gibt Karl als Zielsetzung für Peking aus. Die gesamte Saison habe er sich darauf fokussiert, Speed, Equipment und Set-up zu optimieren.

Gallhubers Anreise für Freitag geplant

Bei den Ski-Damen steht Katharina Huber aus St. Georgen am Reith (Bezirk Amstetten) nach einer starken Saison vor ihrer Olympia-Premiere und darf dabei auf Einsätze im Slalom und Riesenslalom hoffen. Auch bei Katharina Gallhuber, die dank Silber und Bronze in Pyeongchang bereits weiß, wie sich Olympische Medaillen anfühlen, zeigte die Formkurve in diesem Winter nach oben. Die 24-jährige aus Göstling (Bezirk Scheibbs) sollte nach CoV-bedingten Verzögerungen am Freitag mit einer Woche Verspätung nach China reisen können.

„Es geht ihr gut, von der Gesundheit her ist es ihr immer gut gegangen. Sie hat die Tests, die sie bis jetzt machen soll, gut absolviert, jetzt kommen noch die zwei Anreisetests. Und wenn es so weitergeht, steht der Anreise nichts entgegen“, sagte ÖSV-Frauen-Rennsportleiter Christian Mitter.

SCHLADMING,AUSTRIA,11.JAN.22 – ALPINE SKIING – FIS World Cup, slalom, ladies. Image shows Katharina Gallhuber (AUT). Photo: GEPA pictures/ Harald Steiner
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Nach zwei sechsten Plätzen in Zagreb und Lienz musste Gallhuber beim Nachtslalom in Schladming als 31. nach dem ersten Durchgang einen Rückschlag verkraften.

Wie Gallhuber verpasste auch Zweierbob-Gesamtweltcupsiegerin Katrin Beierl den ersten Charterflug nach Peking. Die Himbergerin (Bezirk Bruck an der Leitha) hatte nach überstandener CoV-Infektion mit schwankenden Ct-Werten zu kämpfen, ist aber mittlerweile vor Ort und hofft gemeinsam mit Anschieberin Jennifer Onasanya auf eine Platzierung in den Top sechs. Als Ersatz-Anschieberin bekam das Duo die Vorarlbergerin Magdalena Baur zur Seite gestellt, die ebenfalls dem Bobsportclub Himberg angehört.

Im Eiskanal ist Niederösterreich auch bei den Skeleton-Herren vertreten. Der Purkersdorfer (Bezirk St. Pölten) Alexander Schlintner schaffte mit Rang elf Mitte Jänner bei der Europameisterschaft in St. Moritz den Sprung ins Nationalteam und peilt bei seinem Olympia-Debüt einen Platz unter den besten 20 an.

Zerkhold und Dusek in Medaillen-Reichweite

Erstmals bei den Olympischen Spielen am Start sind auch die Snowboard-Crosser Pia Zerkhold aus Scheibbs und Jakob Dusek aus Herzogenburg (Bezirk St. Pölten). Die 23-jährige Zerkhold bewies schon mit Rang vier beim Weltcup-Auftakt in Secret Garden, dass ihr die Olympia-Strecke liegt, und verpasste auch bei der Generalprobe für Peking in Cortina als Vierte nur knapp das Podest.

Für Dusek verlief der Winter bisher noch besser. Er legte nach seinem ersten Weltcupsieg in Cervinia noch einen zweiten Platz in Krasnoyarsk nach. „Ich will mir die Ziele nicht zu hoch stecken, sondern so snowboarden, dass ich zufrieden sein kann. Dann wird man sehen, was das wert ist“, versuchte der 25-jährige die Erwartungen klein zu halten.

Auch Skicrosser Tristan Takats hat das Potenzial, um die Podestplätze mitzufahren. Der Böheimkirchner (Bezirk St. Pölten) tankte im letzten Weltcup-Bewerb vor Olympia im schwedischen Idre Fjäll mit Rang vier viel Selbstvertrauen und egalisierte damit sein bisher bestes Weltcupergebnis vom Dezember in Innichen. Eine Medaille wäre für den 26-Jährigen trotzdem eine Überraschung.