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Wirtschaft

20 Millionen für Schweinebauern

Die Folgen der CoV-Krise sind auch für die Schweinebauern spürbar, die Erlöse gehen massiv zurück. Das Landwirtschaftsministerium hat jetzt ein Hilfspaket im Umfang von 20 Millionen Euro geschnürt. In Niederösterreich hatte man sich dafür stark gemacht.

Insgesamt 20 Millionen Euro stellt das Landwirtschaftsministerium österreichweit für betroffene Betriebe zur Verfügung. Denn die gesamte Branche stehe derzeit massiv unter Druck. Laut Niederösterreichischem Bauernbund erhalten die Landwirtinnen und Landwirte derzeit nur noch bis zu 1,28 Euro pro Kilo Fleisch. Für viele der 4.500 schweinehaltenden Betriebe in Niederösterreich sei das nicht kostendeckend, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Die Lage sei ernst: „Einerseits gibt es weniger Absatz in der Gastronomie, andererseits wütet die Afrikanische Schweinepest in Europa und das bringt die Märkte komplett durcheinander“, so Pernkopf. „Deshalb braucht es jetzt diese Unterstützung durch das Hilfspaket der Bundesregierung“. Auch die Landwirtschaftskammer NÖ und der Niederösterreichische Bauernbund begrüßen den Verlustersatz durch den Bund.

Zuschüsse sollen Betriebe sichern

Bereits im Vorjahr hatte das Landwirtschaftsministerium ein Hilfspaket in der Höhe von 28 Millionen Euro geschnürt. Die zusätzlichen 20 Millionen Euro sollen die Zukunft der heimischen Schweineproduzenten absichern, heißt es. Voraussetzung für einen Anspruch ist, dass im Betrieb zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 der Deckungsbeitrag um mindestens 30 Prozent zurückgegangen ist. Dann werden 70 Prozent des Rückgangs ersetzt.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) wies darauf hin, dass ein ganzes Schwein aus Deutschland derzeit um 50 Euro günstiger sei als eines aus Österreich. Mit dem zweiten CoV-Hilfspaket könne man den betroffenen Betrieben „zumindest einen Teil ihres Einkommensverlustes der letzten Monate abgelten und die angespannte Situation etwas entlasten“, so Köstinger. Anträge für eine Unterstützung sind ab April möglich, der Zuschuss muss nicht zurückbezahlt werden. Pro Betrieb gibt es laut Landwirtschaftsministerium maximal 100.000 Euro.

Auch Konsumenten entscheiden

Trotz der zusätzlichen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung richtet Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf auch einen klaren Appell an die Konsumentinnen und Konsumenten: „Die geschlossenen Grenzen haben uns gezeigt, dass wir uns mit allen Produkten selber versorgen können müssen. Und deswegen ist es so wichtig, dass wir die landwirtschaftlichen Betriebe unterstützen und auch das Fleisch aus der Region kaufen, aus unserer Heimat Niederösterreich“, so Pernkopf. Auch mit dem eigenen Einkaufsverhalten sichere man die Zukunft der Höfe nachhaltig ab.