Schulkinder bei Maskenpause draußen
ORF
ORF
Bildung

Ferienstart nach viertem CoV-Semester

Am Freitag starten 180.000 Schülerinnen und Schüler in die Semesterferien. Damit geht das erste Pandemie-Semester ohne flächendeckendes Distance Learning zu Ende. Testen, Lüften und Masketragen gehören mittlerweile zur Routine.

Wenn die Kinder und Jugendlichen aus der Schule kommen, ist der erste Handgriff klar: die Maske wird abgenommen. Im Bundesrealgymnasium Zehnergasse in Wr. Neustadt wird der Schulhof auch abseits der regulären Pausen zwischendurch immer wieder für kurze Maskenpausen genutzt – eine Lösung, die sich mittlerweile gut eingespielt hat, wie noe.ORF.at bei einem Lokalaugenschein erfährt. Denn an langen Tagen wird es manchmal „schon zach“ mit den Masken, sagt ein Schüler, viele finden die Masken vor allem im Turnunterricht „nervig“. „Die Lehrer lassen beim Turnen eine Türe offen, damit wir jederzeit hinauskönnen zum Luftschnappen“, schildert eine Schülerin der 4. Klasse.

Das gilt nach den Ferien

  • Keine Maske mehr im Turnunterricht (ab 7. Februar), Turnen aber weiterhin möglichst draußen und mit Abstand
  • Für Volksschüler keine Maske am Sitzplatz (ab 14. Februar)
  • Schulveranstaltungen bleiben bis auf Weiteres untersagt

Im Großen und Ganzen habe man sich aber „sehr schnell daran gewöhnt“, lautet der Tenor, und: „Es ist auf jeden Fall besser, dass wir jetzt in der Schule sind und nicht im Distance-Learning.“ Denn für die Schülerinnen und Schüler war es mittlerweile das vierte Semester seit Beginn der Pandemie – aber das erste ohne flächendeckenden Distanzunterricht.

Kaum Schüler freiwillig im Distance Learning

Bei dem Lockdown Ende November/Anfang Dezember wurde es den Schülerinnen und Schülern freigestellt, ob sie die Schule besuchen wollen oder nicht – diese Regelung gilt nach wie vor, die Präsenzpflicht ist ausgesetzt. Direktor Werner Schwarz schätzt, dass während des Lockdowns etwa drei bis vier Prozent der 1.200 Jugendlichen im BG Zehnergasse zuhause geblieben sind, „weil es zum Beispiel in der Familie Risikofaktoren gegeben hat, weil sie andere schützen wollten, oder andere wichtige Gründe vorgelegen sind, aber nicht leichtfertig, weil sie nicht in die Schule gehen wollten.“

Das deckt sich mit den Angaben der Bildungsdirektion Niederösterreich, wonach im Lockdown mehr als 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler anwesend waren. Aktuell befinden sich landesweit mehr als 300 Klassen im Distance Learning. Das wird verordnet, wenn sich Covid-Fälle in einer Klasse häufen. Bei Einzelfällen wird – wenn alle Maske getragen haben – die übrige Klasse in der Schule weiter unterrichtet.

Hohe Belastung, hoher Zusammenhalt

Die Belastung durch die Pandemie bleibt aber auch mit Präsenzunterricht hoch. „Egal was man einschaltet, man sieht sofort die neuen Zahlen“, sagt Schülervertreter Marco Gayer, „dann kommen noch die Schularbeiten, man hat einen Test, man hat eine Stundenwiederholung, und trotzdem dazu noch die Unsicherheit: wie geht es weiter, wie lange dauert das ganze noch?“

Lehrervertreter Dominic Klika sieht trotzdem auch positive Effekte. Schüler und Lehrer seien zu einem „Team“ geworden: „Wir arbeiten alle gemeinsam, ziehen an einem Strang und wollen so möglichst das beste aus jeder Unterrichtsstunde herausholen. Dadurch steigt auch enorm die Unterrichtsqualität.“ Am BG Zehnergasse funktioniere diese Zusammenarbeit laut Klika gut, „sodass wir das alles weiter durchziehen, solange es eben nötig ist.“

Die ersten Erleichterungen gibt es bereits nach den Ferien: Im Turnunterricht muss dann keine Maske mehr getragen werden, in den Volksschulen fällt die Maskenpflicht am Sitzplatz – mehr dazu in news.ORF.at.