Wirtschaft

Reisebüros: Andrang „von null auf hundert“

Die CoV-Krise hat den über 250 Reisebüros in Niederösterreich stark zugesetzt. Wegen Omikron stornierten erneut viele ihren Urlaub oder buchten nicht. Seit Kurzem gibt es einen großen Andrang in den Reisebüros – „von null auf hundert“, so eine Expertin.

Ob Beratungsgespräche oder konkrete Buchungen – in vielen Reisebüros im Land haben die Beschäftigten dieser Tage alle Hände voll zu tun. Phillies Ramberger, Reisebürobesitzerin in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling), hat als Präsidentin des Österreichischen Vereins für Touristik den Überblick über die Situation in der Branche.

„Es ist von null auf hundert extrem viel los. Jeder Mitarbeiter versucht sein Bestes, um die Kapazitäten zur Verfügung zu stellen und freut sich, dass jetzt endlich wieder Leben da ist“, so die Reiseexpertin. Die Spuren, die die CoV-Krise in den Reisebüros hinterließ, seien schmerzhaft. Im Vorjahr hatte die Branche landesweit gerechnet nur 30 Prozent von dem verdient, was vor 2019 üblich gewesen war.

Zwei Damen beim Kundengespräch im Reisebüro
ORF
Derzeit gibt es einen großen Andrang auf Reisebüros im Land

Das Coronavirus habe beim Buchungsverhalten der Menschen Änderungen gebracht. Hatten früher viele schon ein halbes Jahr oder länger im Voraus ihren Urlaub fixiert, würden die Buchungen derzeit oft spontan erfolgen, so Ramberger: „Die Kunden buchen extrem kurzfristig, zum Teil eine Woche oder auch erst drei Tage vor der Abreise.“ Dieser Trend mache sich in der gesamten Branche bemerkbar.

Griechische Inseln sind der Sommertrend 2022

Reiselustige, die auf diese Art ihren diesjährigen Sommerurlaub planen würden, könnten allerdings eine böse Überraschung erleben, so die Reiseexpertin. Der Grund: Das Angebot an verfügbaren Hotels und Ferienflügen sei heuer immer noch deutlich niedriger als vor der Krise. Gerade bei den beliebtesten Destinationen für den Sommer 2022 könnte es eng werden, so Ramberger.

Die bisherigen Rückmeldungen aus den Reisebüros in ganz Österreich würden schon jetzt einen ersten Trend für das Jahr 2022 erkennen lassen. „Griechenland ist ein Renner, vor allem die kleinen Inseln. Aber auch Zypern, Mallorca, Italien und Kroatien sind heuer sehr gefragt“, sagte Ramberger. Die verfügbaren Kapazitäten dort seien zum Teil aber deutlich geringer als früher, zudem erwarte man auch einen Ansturm aus anderen Ländern, in denen sich ebenfalls eine gesteigerte Reiselust abzeichne.