Sommerspiele Perchtoldsdorf
Barbara Palffy
Barbara Palffy
Kultur

Sommerspiele Perchtoldsdorf setzen auf Moliere

Die Sommerspiele Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) feiern den Dramatiker und Komödianten Moliere, dessen Geburtstag sich heuer zum 400. Mal jährt. Die Bühne zeigt ab 30. Juni Michail Bulgakows Stück „Moliere oder die Verschwörung der Scheinheiligen“.

Intendant Michael Sturminger, der auch Regie führen wird, lädt laut einer Aussendung „zu einer Zeitreise in das schillernde Paris des Sonnenkönigs (Ludwig XIV., Anm.) und des wohl aktuellsten und meistgespielten Komödianten seiner Zeit“.

Michail Bulgakow, einer der wichtigsten russischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und Autor des legendären Romans „Der Meister und Margarita“, verlegt in seinem Theaterstück die eigene Notlage in den 1930er-Jahren unter Stalin und seiner paranoiden Schreckensherrschaft in eine andere Epoche und ein anderes Land: Moliere, ein Mann voller Talent, Leidenschaft und Charisma, aber auch dem Hang zur Egozentrik, ist der absoluten Willkür seines schwankenden Herrschers ausgeliefert.

Molieres ewiger Kampf gegen die Staatsmacht

Bulgakow beschreibt in seinem 1930 entstandenen Stück „in dieser brillanten Tragikomödie den ewigen, ausweglosen Kampf des Dichters Moliere gegen die Staatsmacht“, so Sturminger. Er schlage damit eine Brücke quer durch Europa und über mehrere Jahrhunderte hinweg und „mahnt uns auch heute, kritisches Schreiben vor scheinheiliger Staatsgewalt zu beschützen“, sagt der Intendant.

Dem Perchtoldsdorfer Ensemble gehören Wojo van Brouwer, Hannah Rang, Veronika Glatzner, Michou Friesz, Andreas Patton, Nikolaus Barton, Valentin Postlmayr, Emanuel Fellmer, Birgit Stöger, Raphael Nicholas, Roman Blumenschein, Michael Pogo Kreiner, Christina Maria Sutter und Judith Prieler an. Vorstellungen in der Burg der an Wien angrenzenden Marktgemeinde finden bis 30. Juli mit Beginn um 20.00 Uhr statt. Eine Einführung zum Stück gibt es jeweils um 19.15 Uhr im Metzgergarten.