Margit Laufer
ORF
ORF
„Ganz persönlich“

ZIB 2-Moderatorin Laufer: „Aufregung bleibt“

Margit Laufer ist das neue Gesicht der „Zeit im Bild 2“. Ihre Karriere begann im ORF-Landesstudio Niederösterreich, wo sie vor mehr als sechs Jahren ihre erste Fernsehsendung moderierte. Trotz mittlerweile unzähliger Sendungen meint sie: „Die Aufregung bleibt.“

Margit Laufer ist 32 Jahre alt. Sie wuchs in Wien auf und studierte dort Politikwissenschaft. 2015 moderierte sie das erste Mal „Niederösterreich heute“, 2019 wechselte sie dann zu den „Zeit im Bild“ (ZIB)-Sendungen und war in der Frühschiene zu sehen. Im Sommer hatte Laufer ihre ersten Einsätze als ZIB 2-Moderatorin, als sie Lou Lorenz-Dittelbacher vertrat. Seit Jänner ist Laufer fixer Bestandteil des ZIB 2-Moderatorenteams, gemeinsam mit Armin Wolf und Martin Thür.

ORF-Niederösterreich-Reporterin Eva Steinkellner-Klein traf die Moderatorin in ihrem Haus in Krems zum Interview für „Ganz persönlich“. Da sich die beiden seit Jahren kennen und im Landesstudio Niederösterreich Kolleginnen waren, sind sie auch im Interview per Du.

Margit Laufer beim Interview
ORF
Margit Laufer (l.) und Eva Steinkellner-Klein trafen sich in Krems zum Interview

noe.ORF.at: Wann beginnt eigentlich dein Arbeitstag, wenn du die ZIB 2 moderierst?

Margit Laufer: Offiziell um 14.00 Uhr, aber inoffiziell schon in der Früh, nämlich mit dem Morgenjournal, mit Zeitung lesen und informieren. Gegen Mittag fahre ich ins Büro. Das ist eigentlich ein fließender Übergang. Im Büro besprechen wir, welche Interviewpartner sich anbieten, was das Thema des Tages wird, wie man es aufbereiten kann. Da spielt sich sehr viel im Team ab, gemeinsam mit den Redakteurinnen und Redakteuren und mit dem ZIB 2-Chef Christoph Varga. Das ist ein extrem kreativer Prozess.

noe.ORF.at: Gibt es nach so vielen Live-Sendungen noch Nervosität?

Laufer: Ja, die Aufregung bleibt, aber das ist eine innere Aufgewühltheit, eine innere Nervosität. Diese Nervosität treibt mich an. Man ist aufmerksam, kann sich gut konzentrieren auf das Interview. Es gibt einen kleinen Adrenalinschub, der gut ist, der mich durch die Sendung trägt.

noe.ORF.at.: Wie war deine erste Sendung? 2015 hast du ja zum ersten Mal „Niederösterreich heute“ moderiert.

Laufer: Ja, ich kann mich erinnern, als wäre es gestern gewesen. Meine Knie und meine Hände haben gezittert. So nervös war ich in meinem ganzen Leben noch nie. Aber ich habe es gut gemeistert und ich war sehr glücklich, als alles vorbei war und alles gut gegangen ist. Naja, und ab dann ist es so weitergegangen (lacht).

Margit Laufer bei ihrer ersten NÖ heute-Sendung
ORF
Margit Laufer bei der Moderation ihrer allerersten Sendung im Jahr 2015

noe.ORF.at: Deine beiden Kollegen am Bildschirm, Armin Wolf und Martin Thür, sind sehr starke Persönlichkeiten, die mitunter auch polarisieren. Schaust du dir von ihnen auch etwas ab oder bist du darauf bedacht, deinen eigenen Stil zu entwickeln?

Laufer: Ich würde sagen, ich schaue mir von allen ein bisschen was ab, versuche das dann aber auf meine Margit-Art ein bisschen umzuarbeiten. Ich schaue aber nicht nur auf Armin oder auf Martin, sondern ich schaue auch, wie Claudia Reiterer oder Susanne Schnabl Fragen stellen. Es geht auch ganz viel darum, wie davor gearbeitet wird, wie man recherchiert, wie man Themen überhaupt angeht.

noe.ORF.at: Kannst du eigentlich selbst aussuchen, was du anziehst?

Laufer: (lacht) Diese Frage kommt ganz oft! Es ist so, dass wir Moderatorinnen und Moderatoren eine Art Kleiderkasten haben, da hängt unsere Dienstkleidung drinnen, die ich mir nicht teilen muss. Und ja, ich kann mir selbst aussuchen, was ich anziehe. Das ist auch gut so, weil das Outfit auf den Tag abgestimmt sein muss. Bei einem Terroranschlag kann ich zum Beispiel keine quietschgelbe Bluse anziehen, das wäre total deplatziert. Man muss beim Gewand darauf achten, dass es zur Stimmung des Tages und zum Anlass passt.

noe.ORF.at: Welche Arbeitszeiten entsprechen dir mehr? Die der Früh-Sendungen oder eher der ZIB 2, wo du ja doch erst gegen Mitternacht nach Hause kommst?

Laufer: Mir liegt das späte Schlafengehen schon etwas mehr. Als ich noch um vier Uhr aufgestanden bin, weil ich die Früh-ZIBs moderiert habe, war ich am Nachmittag zu nichts zu gebrauchen, weil ich wirklich einfach fertig war. Es ist körperlich extrem anstrengend, so früh zu arbeiten. Ich habe durchaus gemerkt, dass es mir am Abend leichter fällt.

noe.ORF.at: Schaust du dir deine Interviews noch einmal an? Bist du im Großen und Ganzen zufrieden mit deiner Arbeit?

Laufer: Ich bin nie zufrieden. Ich finde immer etwas, das ich besser machen könnte, egal ob das jetzt die Moderationen oder die Gespräche betrifft. Das ist auch ein Manko von mir, ein Fehler, dass ich nicht einmal sagen kann, dass es gut war. Aber ja, ich schaue mir die Interviews noch einmal an, das ist ein großer Lerninput.

noe.ORF.at.: Wir haben uns für das Interview in Krems getroffen. Du wohnst seit einigen Jahren gemeinsam mit deinem Lebensgefährten in einem Haus hier. Du bist aber eigentlich in Wien aufgewachsen, bist dort zur Schule gegangen und hast auch dort studiert. Bist du ein Stadtkind geblieben?

Laufer: Ich bin am Land angekommen, aber ich habe meine Wurzeln noch immer in der Stadt. Die meisten meiner Freundinnen und Freunde leben in Wien, ich arbeite in Wien, also den Kontakt zu der Stadt werde ich nie verlieren. Aber ich genieße es sehr, wenn ich am Abend nach Hause komme, noch einmal tief einzuatmen, in den Himmel zu schauen und gefühlt das ganze Universum zu sehen – einen Sternenhimmel, den ich in Wien nicht sehe.

Margit Laufer beim Interview
ORF
„Ja, ich kann mir selbst aussuchen, was ich anziehe“, verrät Margit Laufer im Interview. Die Frage nach der Kleidung kommt sehr oft, lacht die Moderatorin.

noe.ORF.at: Was machst du, wenn du frei hast?

Laufer: Ich verbringe viel Zeit im Garten. Ich freue mich schon wieder, wenn ich die Frühlingszwiebel einbuddeln kann, ein bisschen im Garten rumschnippeln, die Sträucher schneiden und mich um das Gemüse kümmern kann. Das bringt mich runter. Ansonsten stehe ich gern in der Küche. Ich backe gern. Das ist dann eher so die Winterbeschäftigung. Wenn das Wetter nicht so toll ist, dann stelle ich mich in die Küche und backe einen Gugelhupf.

noe.ORF.at: Dein Lebensgefährte ist auch Journalist beim ORF. Ist das angenehm oder hat das auch negative Seiten, weil man dann nur noch über den Job redet?

Laufer: Es ist positiv, weil er großes Verständnis hat. Wir haben beide Wochenend-Dienste, sehr unregelmäßige Dienste, mal früh aufstehen, dann wieder spät anfangen. Das gegenseitige Verständnis ist da wichtig. Aber natürlich, man muss schon aufpassen. Wir haben schon so Punkte, wo wir sagen: ,Stopp. Jetzt reden wir nicht mehr über den Job, jetzt unterhalten wir uns über etwas anderes.’

noe.ORF.at: Wenn du dir einen Interviewgast aussuchen könntest, wer wäre das?

Laufer: Mein Traumgast wäre Kaiserin Elisabeth, weil diese Person und die Zeit so spannend waren, aber das geht ja nicht mehr. Ich würde auch gerne ein Interview mit Ursula von der Leyen führen (Anm.: Präsidentin der EU-Kommission). Sie ist eine Frau, die einen sehr geradlinigen Weg gegangen ist, die jetzt in einer Welt arbeitet, die so umfassend ist, wo es so viele Themenbereiche gibt, die sie abarbeiten muss – aktuell natürlich die Krise in der Ukraine oder auch mit Belarus, die Coronavirus-Krise natürlich auch. Da jagt eine Krise die nächste und es würde mich interessieren, wie sie durch diese Krisen geht.