Coronavirus

Spitäler: „Stabilisierung im Laufe des März“

Mit Wochenbeginn sind die Besuchsregeln in Kliniken und Pflegezentren gelockert worden. Dennoch sei man noch nicht über den Berg, betont Herbert Koinig, Leiter der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Krems. Entspannung erwartet er erst ab dem späten Frühling.

Dass die Besuchsregeln in den Spitälern und Heimen gelockert werden, sieht der Intensivmediziner Herbert Koinig „mit gemischten Gefühlen“. „Die Zahl der schwerkranken Covid-Patientinnen und -Patienten ist deutlich geringer als in vorangegangenen Wellen. Das ist positiv zu vermerken. Die Anzahl der positiv getesteten Personen ist aber doch deutlich steigend. Und auch immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden positiv getestet – Stichwort Absonderung“, sagt der Mediziner.

Auch wenn derzeit deutlich weniger Patientinnen und Patienten behandelt werden als etwa im Herbst, bringt die Omikron-Welle den Kliniken viel Arbeit. „Es ist eine große Herausforderung, Dienstpläne in Zeiten von Infektionen und Absonderungen zu erstellen – sowohl im Pflegebereich, als auch für die Ärzteschaft“, so Koinig im „NÖ heute“-Interview.

Interview mit Intensivmediziner Koinig

Herbert Koinig, Leiter der Intensivmedizin im Universitätsklinikum Krems, spricht über die Lockerungen bei den Besuchsregeln, die neue Untervariante BA.2 und darüber, wann er mit Normalität im Spital rechnet.

„Wird ähnlich wie in den Vorjahren sein“

Koinig geht davon aus, dass diese Situation die Kliniken noch den ganzen Februar lang beschäftigen wird. Eine Stabilisierung der Situation erwartet er im Laufe des März. „Es ist ja doch ein sehr saisonabhängiger Verlauf beim Coronavirus. Ich denke, es wird ähnlich wie in den Vorjahren sein. Im späteren Frühling oder Sommer werden wir wieder eine normalere Situation haben.“

Unterdessen bleibt die Zahl der CoV-Neuinfektionen in Niederösterreich bei über 5.500, genau bei 5.583. Fast 57.000 Menschen im Bundesland sind derzeit mit dem Virus infiziert. Die Spitäler nehmen zwar jeden Tag mehr und mehr Patientinnen und Patienten auf, die meisten verbleiben aber auf der Normalstation und brauchen keine intensivmedizinische Behandlung.

Wieder mehr Besuche in Spitälern und Heimen möglich

In Pflege-, Betreuungs- und Förderzentren ist der Besuch von maximal zwei Personen pro Bewohner und Tag möglich – also zwei Mal jeweils eine Person oder zwei Personen gleichzeitig, teilte die Landesgesundheitsagentur (LGA) in einer Aussendung mit. Bisher war der Besuch auf nur eine Person beschränkt. In Krankenhäusern ist pro Patient nun ein Besuch pro Tag erlaubt. Besucher müssen geimpft oder genesen sein und brauchen zusätzlich ein negatives PCR-Testergebnis, das nicht älter als 72 Stunden ist. Die FFP2-Maskenpflicht gilt weiterhin.

Ausnahmen von der 2-G-Plus-Regel gelten für Palliativ- und Hospizabteilungen sowie für die Begleitung in kritischen Lebensereignissen. In den Kliniken sind die Begleitung unterstützungsbedürftiger Patienten und die Begleitung oder der Besuch Minderjähriger weiterhin durch maximal zwei Personen möglich. Als Begleitung bei Untersuchungen während der Schwangerschaft und zum Besuch nach einer Entbindung ist jeweils eine Person erlaubt.