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Coronavirus

Omikron-Subtyp BA.2 bereits im Abwasser

Das Abwasser in Niederösterreichs Kläranlagen verrät viel über die aktuelle CoV-Lage. Die aktuellen Proben zeigen, dass die Werte zwar niedriger sind als in anderen Bundesländern, der Omikron-Subtyp BA.2 wurde aber auch in Niederösterreich nachgewiesen.

Durch die Kläranlage in Guntramsdorf (Bezirk Mödling) fließen täglich tausende Liter Abwasser. Das Wasser verrät eine Menge über die aktuelle Coronavirus-Situation im Land, weiß Heribert Insam vom Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck. „Die Coronavirus-Lage in Niederösterreich ist etwas beruhigender als in anderen Bundesländern“, sagt er. „Wir sind im untersten Viertel, was die absoluten Messwerte der Coronavirus-Konzentration im Abwasser betrifft.“

Das Abwasser in den zahlreichen Kläranlagen zeige außerdem, dass die Infektionszahlen derzeit nur noch leicht ansteigen würden. Das sei allerdings ein österreichweiter Trend. Statt eines klaren Infektionshöhepunktes gebe es seit Aufkommen der Omikron-Variante eine konstant hohe Virenlast im Wasser, erklärt der Experte. „Warum nicht sehr hoch? Das kann damit zusammenhängen, dass mit Omikron infizierte Personen weniger Viren ausscheiden als mit Delta infizierte.“

Höhepunkt von Omikron noch nicht erreicht

Auch die Omikron-Subvariante BA.2 wurde Insam zufolge bereits im Abwasser nachgewiesen, und das in allen Bundesländern: „Der Subtyp wurde schon in mehreren Regionen gefunden, in einem Prozentsatz von zehn Prozent und mehr“, sagt Insam. In Niederösterreich sei die Konzentration der Omikron-Subvariante im Südwesten bisher höher gewesen.

Heribert Insam
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Omikron habe seinen Höhepunkt noch nicht erreicht, sagt Heribert Insam

Allerdings hänge das auch immer von der jeweiligen Kläranlage ab. „Das hängt damit zusammen, dass bei der Infektion einer größeren Gruppe das sofort ins Signal einer kleineren Kläranlage umschlägt“, erklärt der Mikrobiologe. Ob sich BA.2 als vorherrschende Variante durchsetzen wird, ist derzeit unklar. In Dänemark bestimmt die neue Variante bereits das Infektionsgeschehen, in Österreich bisher nicht.

Aktuell habe aber selbst Omikron seinen Höhepunkt noch nicht erreicht. „Wir sehen derzeit eine Art Plateau und wann sich dieses wieder nach unten bewegen wird, kann ich derzeit noch nicht abschätzen. Vor zwei Wochen hätte ich noch gesagt, wir haben den Peak schon fast erreicht, aber das hat sich leider nicht bewahrheitet“, hält Insam fest.