Chronik

Fenster als Gefahr: Wie man Kinder schützt

Immer wieder verunglücken Kinder, weil sie aus dem Fenster stürzen. Erst vor wenigen Tagen ist in Wiener Neustadt ein zweijähriger Bub aus dem zweiten Stock gefallen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit rät, Sperrsicherungen anzubringen.

Fensterstürze zählen zwar nicht zu den häufigsten Unfällen bei Kindern, aber zu jenen mit den schwersten Folgen. Ein zweijähriger Bub aus Wiener Neustadt ist am Samstag mit einem Schlüsselbeinbruch, einer Lungenprellung sowie einer Verletzung von Elle und Speiche davongekommen – mehr dazu in Zweijähriger stürzte aus zweitem Stock (noe.ORF.at; 8.2.2022).

Der Zweijährige hatte von den Eltern unbemerkt das Fenster im Kinderzimmer geöffnet und ist durch ein Fliegengitter hinausgefallen. Die Mutter fuhr selbstständig mit ihrem Sohn ins Landesklinikum Wiener Neustadt, am Sonntag wurde das Kind in häusliche Pflege entlassen.

Folgen können lebensgefährlich sein

Im Durchschnitt stürzt in Österreich rund alle vier Wochen ein Kind aus einem Fenster. Die Folgen reichen von Prellungen und Knochenbrüchen bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen von Kopf, Wirbelsäule und inneren Organen.

In Haushalten, in denen Kinder leben, sollten daher alle Fenster und Balkontüren mit entsprechenden Fenstersicherungen ausgestattet sein, heißt es vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Katzen- oder Fliegengitter eignen sich nicht als Schutzmaßnahme, da sie nachgeben oder reißen können. Auch wenn man „nur kurz“ lüftet, sollte das Kind im entsprechenden Raum nicht unbeaufsichtigt sein.

Sicherungen anbringen und auf Umgebung achten

Typische Gefahrensituationen sind jene, in denen Kinder über Möbelstücke auf das Fenster klettern, sich an Fliegengitter lehnen oder sich unbeaufsichtigt in Räumen mit geöffneten Fenstern befinden und hinauslehnen. „Bauliche Maßnahmen wie Fenstersicherungen sind äußerst sinnvoll und können Leben retten“, sagt Othmar Thann, Obmann des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Bei versperrbaren Sicherungen sollte man jedoch auch den Schlüssel außerhalb der Reichweite des Kindes aufbewahren.

Möbel vor Fenster- oder Balkontüren, die das Kind als Aufstiegshilfe benutzen könnte, sollten umgestellt werden. Gegenstände oder Pflanzen, die für das Kind interessant sein könnten, sollten nicht auf Fensterbrettern oder Balkonbrüstungen stehen.