Chronik

Tierquälerei: Elf weitere Hunde gerettet

Im Fall einer 31-Jährigen, die in den Bezirken Hollabrunn und Gänserndorf zahlreiche Tiere unter unwürdigen Bedingungen gehalten haben soll, sind nun elf weitere Hunde entdeckt worden. Sie waren in einem Haus im Bezirk Mistelbach untergebracht.

Ausschlaggebend für den Fund waren Hinweise aus der Bevölkerung. Demnach sollen sich in einem unbewohnten Einfamilienhaus der 31-Jährigen in Wulzeshofen, einer Katastralgemeinde von Laa an der Thaya(Bezirk Mistelbach), Hunde befinden, die entgegen der Bestimmungen des Tierschutzgesetzes gehalten werden. Beamte der Polizeiinspektion Mistelbach stießen daraufhin in dem Haus auf fünf erwachsene Rottweiler sowie vier erwachsene Huskys und zwei Huskywelpen. Auch diese Tiere sollen nicht artgerecht untergebracht und nicht ordnungsmäßig versorgt worden sein, heißt es von der Polizei.

In den Hundezwingern soll sich verschmutztes, teilweise sogar veralgtes Trinkwasser für die Tiere befunden haben. Die Böden sollen mit Kot verschmutzt gewesen sein und auch das Trockenfutter für die Hunde war laut Polizei lediglich lose in den Zwingern verstreut. Bei einer Rottweiler-Hündin wurde darüber hinaus eine akute Augenentzündung diagnostiziert, bei einer weiteren Hündin wurden ausgeprägte Zitzen festgestellt. Die Hunde wurden daher nach den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes abgenommen und in ein Tierheim gebracht. Weitere Erhebungen sind noch im Gange.

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Verdacht Tierquälerei Hunde Wulzeshofen
LPD NÖ/PI Mistelbach
Die Tiere sollen zu unwürdigen Bedingungen gehalten worden sein, unter anderem war laut Polizei der Boden verdreckt
Verdacht Tierquälerei Hunde Wulzeshofen
LPD NÖ/PI Mistelbach
Auch zwei Welpen wurden von den Ermittlern gefunden
Verdacht Tierquälerei Hunde Wulzeshofen
LPD NÖ/PI Mistelbach
Das Trinkwasser ist verdreckt, zum Teil sogar veralgt
Verdacht Tierquälerei Hunde Wulzeshofen
LPD NÖ/PI Mistelbach
Die Tiere wurden nach den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes abgenommen

31-Jährige von Polizei festgenommen

Die serbische Staatsbürgerin wurde zuletzt festgenommen, weil sie in einem alten Presshaus in Zemling, einer Katastralgemeinde von Hohenwarth-Mühlbach am Manhartsberg (Bezirk Hollabrunn) sowie in Strasshof an der Nordbahn (Bezirk Gänserndorf) zahlreiche Tiere zu unwürdigen Bedingungen gehalten haben soll. Aus dem Presshaus wurden insgesamt 16 Hunde und zwei Hasen gerettet. Bei ihnen besteht der Verdacht, dass der Keller, in dem sie gefunden wurden, zur illegalen Zucht von Hundewelpen bzw. als Zwischenstation für den Weiterverkauf verwendet wird – mehr dazu in Unwürdige Tierhaltung: Frau festgenommen (noe.ORF.at, 8.2.2022).

In dem alten Presshaus wurde starker Verwesungsgeruch festgestellt. In einem nicht an den Strom angeschlossenen Kühlschrank befand sich undefinierbare, stinkende Flüssigkeit, weiters entdeckten die Ermittler Hundekot, Urin, Abfälle und Essensreste. Offensichtlich um das Hundegebell zu übertönen, lief laute Radio-Musik. In einer Nische der Kellerröhre wurden zwei junge Rottweiler gefunden, vier Husky-Welpen befanden sich hinter einer Absperrung aus Holzplatten.

Verdacht auf Tierquälerei
APA/LPD NÖ/PI RAVELSBACH
In diesem Keller wurden zahlreiche Hunde gefunden

Im Wohnhaus der Beschuldigten in Strasshof an der Nordbahn bot sich laut den Ermittlern ein ähnliches Bild wie im Presshaus. In einem Zimmer wurde ein 14 bis 16 Wochen alter Rottweiler-Rüde entdeckt, umgeben von Kot und Urin. Im Keller waren sechs Husky-Welpen und zwei Hasen eingesperrt, in einem Nebengebäude im Garten mehrere weitere Hunde, die nicht mit ausreichend Wasser und Futter versorgt wurden. Sichergestellt wurden auch zwei Impfpässe von Hunden und ein schriftlicher Vermerk zum Verkauf eines Rottweiler-Welpen zum Preis von 750 Euro – zur Übergabe des Vierbeiners dürfte es jedoch nicht gekommen sein.