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Wie die Impfung bei Durchbrüchen schützt

Die Omikron-Variante sorgt für zahlreiche Impfdurchbrüche. Auch viele Dreifach-Geimpfte stecken sich mit dem Coronavirus an. Vor schweren Verläufen sind sie aber weitgehend geschützt. Experten sehen sie daher weiter als Schlüssel für ein Ende der Pandemie.

Wer drei Mal gegen das Coronavirus geimpft wurde, ist in neun von zehn Fällen vor schweren Verläufen geschützt. Das zeigen die Zahlen des deutschen Robert-Koch-Institutes. Vor einer Ansteckung mit Omikron schützt die Impfung hingegen kaum und auch nach einer Infektion sind Geimpfte nicht vor einer weiteren Ansteckung geschützt.

Das liege an den Eigenschaften des Virus, erklärt Susanne Rabady, Vizepräsidentin der Gesellschaft für Allgemeinmedizin: „Die Viren können zwar über die Nase und den Rachen in den Atemtrakt eindringen, aber sie können ihre Taten dank der Impfung nicht im übrigen Organismus verrichten. Das ist das, was wir wollen und bringt die Chance, den Übergang von einer Seuche zu einer normalen Krankheit zu schaffen.“

Keine langen Ausfallszeiten dank Impfung

Eine zentrale Rolle auf dem Weg zu einem entspannteren Umgang mit der Krankheit spiele daher weiterhin die Impfung, ist Rabady überzeugt: „Wenn wir krank sind, bleiben wir daheim, wenn wir nicht krank sind oder sobald wir gesund sind, gehen wir arbeiten. Die langen Ausfallszeiten fallen dann weg. Das heißt, dass die Impfung indirekt der Schlüssel ist, um die Pandemie zu beenden – unter der Voraussetzung, dass uns nicht noch eine böse Variante ereilt. Das wissen wir leider nie“, so Rabady.

Derzeit ist etwa die Omikron-Untertyp BA.2 im Umlauf. Welche Auswirkungen er hat, kann man laut Rabady erst sagen, wenn es mehr Fälle gibt. Klar ist für die Expertin aber, dass die hohen Fallzahlen derzeit nur zu bewältigen sind, weil gut 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sind – viele davon dreifach. „Wenn sich noch mehr dazu entschließen könnten – und wir brauchen gar nicht mehr so wahnsinnig viele –, dann haben wir das Ticket zu einem Leben mit dem Virus, wie mit anderen Viren auch, in der Hand – aber nur dann.“

Empfehlungen zu einer weiteren, vierten Auffrischungsimpfung geben die heimischen Experten derzeit noch nicht. Sie warten dafür noch auf Ergebnisse aus anderen Ländern, etwa Israel – mehr dazu in Für wen die vierte Impfung sinnvoll ist (science.orf.at; 19.1.2022).