Martin Kocher Beate Palfrader Martin Eichtinger von rechts
Die Fotografen
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Wirtschaft

Strategie gegen Arbeitskräftemangel gefordert

Bei der Konferenz der Landesarbeitsreferenten in Innsbruck, an der erstmals alle Bundesländer und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) teilgenommen haben, wurde auf Antrag Niederösterreichs eine bundesweite Strategie gegen Arbeitskräftemangel beschlossen.

Die gefassten Beschlüsse zeigen klar, welches Thema derzeit bundesweit im Fokus steht, so der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (im Bild oben mit Tirols Arbeitsmarktlandesrätin Beate Palfrader und Arbeitsminister Martin Kocher, v.l.): „Arbeitskräfte und Fachkräfte sind das Thema des Arbeitsmarkts für die nächsten zehn Jahre. Unser Ziel ist es, Maßnahmen zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels zu erarbeiten.“

Eichtinger: „Ein Thema, das laufend an Brisanz gewinnt“

Der Arbeitskräftemangel sei europaweit ein Thema, das laufend an Brisanz gewinnt. „Geburtenstarke Jahrgänge verlassen den Arbeitsmarkt und zugleich nimmt die Zahl der Menschen im Berufseinstiegsalter ab. Die demographische Entwicklung hat einen eindeutigen Trend, der sich mit den Pensionierungen der ‚Babyboomer‘ Generation zu einem gesamtgesellschaftlichen Themenkomplex entwickelt“, sagt Eichtinger.

Aus diesem Grund habe Niederösterreich einen Antrag eingebracht und vom Bund die Ausarbeitung einer einheitlichen Strategie gefordert. Dieser Antrag sei von allen Bundesländern einstimmig angenommen worden, so Eichtiger. „Mit dem Fachkräftebarometer wurde ein erster wichtiger Schritt gesetzt, um bundesweit fundiertes Zahlen- und Datenmaterial zu bekommen. Die nächsten Schritte müssen daraus abgeleitete Maßnahmen sein. Es braucht jetzt eine bundesweite Strategie, die unter anderem regionale Unterschiede und spezielle Herausforderungen einzelner Branchen und Regionen bedenkt.“

Einig seien sich die Bundesländer auch darüber, dass die Attraktivität der Rot-Weiß-Rot-Karte (einer Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung für qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten, Anm.) erhöht werden muss, neben einer Anpassung der Kriterien müsse auch eine Straffung und Digitalisierung des Verfahrens erfolgen. Weiters stand die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit im Fokus, hier habe sich die Landesarbeitsreferentenkonferenz „klar für eine bedarfsorientierte Verlängerung des Programms ‚Sprungbrett‘ für ein weiteres Jahr ausgesprochen“, heißt es in einer Aussendung.