Admira im Heimspiel gegen Rapid am 12. Dezember 2021
APA/EXPA/Thomas Haumer
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Sport

Admira startet Unternehmen Klassenerhalt

Nicht runderneuert, aber mit frischem Biss versucht die Admira, sich dem Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga noch zu entziehen. Vor der Punkteteilung sind noch vier Runden zu absolvieren, zum Frühjahrsauftakt gastiert der Vorletzte am Sonntag in Hartberg.

Offensiv meist eher harmlos, defensiv nicht immer stabil. Die Admira tat sich in der Herbstrunde schwer und war deshalb in der Winterpause einer weiteren Umwälzung im Kader samt Blutauffrischung nicht abgeneigt. So kamen fünf Neue, während neun Profis den Verein und Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) verließen. Schmerzhaft, aber freilich nicht unerwartbar war der Abschied von Luca Kronberger, der bei Sturm Graz andockte. Auch Innenverteidiger Niko Datkovic, den es in die 2. Liga Spaniens zu Mirandes zog, hinterlässt eine Lücke.

Von den Neuzugängen erhoffen sich die Südstädter um Trainer Andreas Herzog und Sportdirektor Marcel Ketelaer aber viel. „Wir haben einen richtig guten Konkurrenzkampf jetzt“, sagte Herzog. Samuel Major, Luan, Jan Vodhanel, Wladimir Nikolow und Stefano Surdanovic haben alle das Potenzial, sich als echte Verstärkungen zu erweisen – wenngleich vorerst Geduld gefragt ist. Verteidiger Luan und Mittelfeldmann Vodhanel etwa haben zuletzt kaum Spielpraxis sammeln können.

Herzog: „Wir wollen unser Offensivspiel verbessern“

„Wir wollen grundsätzlich unser Offensivspiel verbessern. Dafür haben wir auch neue Spieler dazubekommen. Wir erhoffen uns von ihnen, dass sie ihren Teil dazu beitragen, dass unser Spiel im letzten Drittel gefährlicher und konkreter wird, denn uns haben in den engen Begegnungen im Herbst die Tore gefehlt“, führte Herzog aus.

Admira-Trainer Andreas Herzog am 2. Oktober 2021 beim Heimspiel gegen Altach
APA/Herbert Neubauer
Admira-Trainer Andreas Herzog erhofft von den neuen Offensivspielern, „dass unser Spiel im letzten Drittel gefährlicher und konkreter wird“

Am ehesten sofort helfen könnte Rechtsverteidiger Major, der von Zweitligist Liefering kam. „Es gab jetzt keine Chance, zu den Profis nach Salzburg zu kommen. Doch ich wollte endlich in einer höheren Liga spielen“, erklärte der 20-Jährige, der in den Testspielen einen guten Eindruck hinterließ. „Die Mannschaft hat viel Qualität. Wir gehören nicht auf den vorletzten Platz“, gab sich der Ungar, der auch in der UEFA Youth League für Salzburg im Einsatz war, gleich einmal forsch.

Hartberg braucht in den nächsten vier Spielen drei Siege

Der Liga-Achte Hartberg ist aktuell drei Punkte vom sechsten Platz entfernt – zumindest dort möchte man am Ende des Grunddurchgangs nach der Halbierung der Punkte stehen. Beim 2:1-Cup-Erfolg gegen Rapid im Westen Wiens zeigten die Steirer am vergangenen Samstag eine starke Mannschaftsleistung, obwohl sich diverse Stammkräfte in CoV-Quarantäne befanden. Gegen die Admira kann Trainer Russ nun wieder aus dem Vollen schöpfen. Nur hinter dem Einsatz von Torhüter Rene Swete steht noch ein Fragezeichen.

„Für uns gibt es nur eine Devise. Wir haben im Cup gegen Rapid gewonnen und wollen unbedingt nachlegen. Es erwartet uns aber ein ganz anderes Spiel als in Wien. Die Admira legt viel Wert auf die Umschaltmomente, da müssen wir in der Restverteidigung gut stehen und hellwach sein“, kündigte Russ an. „Wir brauchen in den nächsten vier Spielen drei Siege. Es wäre gut, wenn wir gegen die Admira damit anfangen“, ergänzte der Chefcoach und appellierte an die TSV-Fans, zahlreich ins Stadion zu kommen. Die Zuschauerbegrenzung gilt ja ab Samstag nicht mehr.

Für die Gastgeber spricht auch, dass sie gegen die Niederösterreicher seit acht Spielen ungeschlagen sind, davon wurden sieben Partien gewonnen. Stürmer Dario Tadic erzielte bereits acht Bundesliga-Tore gegen die Admira – so viele wie gegen kein anderes Team. Ob er von Beginn an seinen Torriecher unter Beweis stellen darf, ist allerdings offen, denn nach der Leistung gegen Rapid hat Russ wenig Grund, seine Startelf zu verändern.