Chronik

Tierquälerei: Welpen-Käufer gesucht

Nach der Festnahme einer 32-jährigen Frau, die zahlreiche Tiere unter unwürdigen Bedingungen gehalten haben soll, werden nun Betrugsopfer gesucht, die die Hundewelpen in den vergangenen fünf Jahren bei ihr gekauft haben.

Dutzende mutmaßliche Opfer des illegalen Handels mit Hundewelpen habe man bereits ausgeforscht, heißt es bei der Polizei gegenüber noe.ORF.at. Nachdem die Hundewelpen über fünf Jahre hinweg weitergegeben wurden, werden aber noch zahlreiche weitere Käuferinnen und Käufer vermutet.

Konkret suchen die Ermittler nach Personen, die zwischen 2. Juli 2017 und 5. Februar 2022 von der Verdächtigen Husky- oder Rottweiler-Welpen gekauft haben, die bei der Übergabe nachweislich schwer krank waren und daraufhin verstorben sind. Hinweise werden an Oeffentlichkeitsarbeit-N@polizei.gv.at oder telefonisch an die Polizeiinspektion Ravelsbach (Telefonnummer: 059133-3418) erbeten.

Fahndungsbild Verdächtige wegen Tierquälerei
LPD NÖ
Die 32-Jährige soll Hunde und andere Tiere unter unwürdigen Bedingungen gehalten haben und illegal Huskys und Rottweiler verkauft haben

Zahlreiche Tiere in verschmutzten Gebäuden

Gegen die 32-Jährige wird wegen des Verdachts der Tierquälerei sowie des versuchten gewerbsmäßig schweren Betruges ermittelt. Der Fall kam ins Rollen, weil ein Zeuge laufend Hundegebell aus einem Presshaus im Bezirk Hollabrunn vernommen hatte. In dem Gebäude sowie im Wohnhaus der Beschuldigten im Bezirk Gänserndorf fanden die Ermittler 16 Hunde und zwei Hasen, die unter unwürdigen Bedingungen gehalten wurden.

In dem Gebäude wurde starker Verwesungsgeruch festgestellt. In einem nicht an den Strom angeschlossenen Kühlschrank befand sich undefinierbare, stinkende Flüssigkeit, weiters entdeckten die Ermittler Hundekot, Urin, Abfälle und Essensreste. Offensichtlich um das Hundegebell zu übertönen, lief laute Radio-Musik. In einer Nische der Kellerröhre wurden zwei junge Rottweiler gefunden, vier Husky-Welpen befanden sich hinter einer Absperrung aus Holzplatten – mehr dazu in Unwürdige Tierhaltung: Frau festgenommen (noe.ORF.at; 8.2.2022).

Verdacht auf Tierquälerei
APA/LPD NÖ/PI RAVELSBACH
In diesem Keller wurden zahlreiche Hunde gefunden

Wenige Tage später wurden in einem Haus im Bezirk Mistelbach weitere Tiere entdeckt. Die Ermittler stießen auf elf Hunde. In den Hundezwingern soll sich verschmutztes, teilweise sogar veralgtes Trinkwasser für die Tiere befunden haben. Die Böden sollen mit Kot verschmutzt gewesen sein und auch das Trockenfutter für die Hunde war laut Polizei lediglich lose in den Zwingern verstreut – mehr dazu in Tierquälerei: Elf weitere Hunde gerettet (noe.ORF.at; 10.2.2022).