Er habe gezielt weibliche Opfer ausgewählt, weil er mit weniger Gegenwehr gerechnet habe, gab der Verdächtige gegenüber der Polizei an. Der Mann soll den Frauen auf Parkplätzen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha), Hütteldorf (Wien) und Parndorf (Burgenland) aufgelauert, diese mit einem Messer bedroht und Geld gefordert haben.
Frau sprang aus fahrendem Auto
Gefasst wurde der Verdächtige nach dem Überfall in Schwechat. Dabei nahm er die 38-jährige Frau nach Angaben des Landeskriminalamtes auch als Geisel und zwang sie, zuerst nach Wien und dann Richtung Bratislava zu einem Bankomaten zu fahren. Er durchsuchte während der Fahrt die Handtasche des Opfers und nahm ihre Geldbörse samt geringem Bargeldinhalt und ihr Mobiltelefon an sich.
„Sie konnte erst flüchten, nachdem sie während der Fahrt aus ihrem Auto gesprungen ist“, berichtet Polizeisprecher Johann Baumschlager. In der Folge kam es zu einem Auffahrunfall, der mutmaßliche Täter musste zu Fuß flüchten. Nach einer Großfahndung konnte der Mann festgenommen werden. „Dabei konnten auch die Tatwaffe und Teil der Raubbeute sichergestellt werden“, ergänzte Josef Deutsch von der Raubgruppe des Landeskriminalamtes.
Polizei schließt weitere Opfer nicht aus
Die Frau und auch eine 29-Jährige erlitten bei den Raubüberfällen Schnittwunden, zudem sind die Frauen psychisch traumatisiert. Als Motiv gab der Slowake Geldprobleme wegen seiner Drogensucht an. Die Polizei veröffentlichte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien Fotos des Mannes, „weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass es weitere Opfer gibt“, so Baumschlager.
Der Verdächtige wurde in die Justizanstalt Wien-Josefstadt gebracht. Mögliche weitere Opfer werden gebeten, sich unter der Nummer 059/13330-3333 mit dem Landeskriminalamt in Verbindung zu setzen. Der 49-jährige Slowake wurde übrigens erst zwei Monate vor dem ersten Überfall aus der Haft entlassen. „Er ist wegen Sittlichkeits- und Eigentumsdelikte bereits mehrfach vorbestraft“, so Deutsch.