Schild des NÖ Bauernbundes
ORF/Novak
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Politik

Austritte aus Protest gegen Impfpflicht

In Aspangberg-St. Peter (Bezirk Neunkirchen) sind fast 40 Personen aus dem Bauernbund ausgetreten, weil sie die „Impfpropaganda der ÖVP“ ablehnen. Es handle sich um einen Einzelfall in dieser Gemeinde, heißt es beim Niederösterreichischen Bauernbund.

Anfang Dezember 2021 bekam Anton Strobl, Obmann des Bauernbundes Aspang und ÖVP-Gemeinderat in Aspangberg-St. Peter, eine Liste mit 38 Namen. Sie alle traten damals aus dem Bauernbund, eine der stärksten Teilorgansationen der ÖVP, aus.

„Da ist es um die Impfpflicht gegangen. Sie haben die undiplomatische Ankündigung des damaligen Bundeskanzlers Schallenberg kritisiert. Er hat ja davon gesprochen, dass es die Ungeimpften zu Weihnachten ungemütlich haben werden,“ erklärt Strobl gegenüber noe.ORF.at. Ihren Unmut taten die 38 Personen auch in einem Schreiben an den Direktor des Niederösterreichischen Bauernbundes, Paul Nemecek, kund.

Kritik: „Andere Meinungen wurden nicht gehört“

Initiatoren des Briefes und der daraus folgenden Austritte waren Peter Kronaus und sein Vater, beide seit vielen Jahren Ortsbauernräte in Aspang. „Wir wollten ein Zeichen gegen diese Impfpropaganda und die Spaltung der Gesellschaft setzen. Man wurde einfach nicht gehört, wenn man anderer Meinung war. Jahrelang sind wir für die Partei gelaufen und jetzt werden wir als Coronaleugner bezeichnet. Das hat uns wehgetan,“ sagt Peter Kronaus.

Er und sein Vater hatten deshalb beschlossen, aus dem Bauernbund auszutreten. Dann hätten sich immer mehr aus der Nachbarschaft angeschlossen, schildert Kronaus, der darüber durchaus überrascht war. „Ich bekrittle nicht die Impfung an sich, sondern die Vorgehensweise. Hinter so einer Politik kann ich einfach nicht mehr stehen,“ sagt der Landwirt. Eine Rückmeldung auf den Brief an den Bauernbund habe er nicht bekommen.

Bauernbund: „Austritte sind Einzelfälle“

Der Pressesprecher des Niederösterreichischen Bauernbundes, Michael Kostiha, bestätigt, dass ein Brief an den Bauernbunddirektor gegangen sei. Darin sei die „Impfpropaganda der ÖVP“ kritisiert worden. Bei den Austritten in Aspang handle es sich aber um Einzelfälle, so Kostiha. Man stelle keine Häufung der Mitgliederanfragen bezüglich Impfpflicht fest, heißt es.