Pflegerin an einem Krankenbett
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Politik

Land fördert Personen in Pflegeausbildung

Ab September bekommen Menschen, die in Niederösterreich eine Pflegeausbildung machen, eine Prämie von 420 Euro monatlich. Ziel ist, mehr Interesse für den Pflegebereich zu wecken. Das Land will pro Jahr 45 Mio. Euro in die Pflegeausbildung investieren.

Mithilfe des Pflege-Ausbildungspakets soll der Mehrbedarf von rund 9.500 Arbeitsstellen in der Pflege gedeckt werden, die bis 2030 neu zu besetzen sein werden. Die Zahl der Ausbildungsplätze in Niederösterreich soll konkret um 400 auf insgesamt 2.100 erhöht werden. Damit diese Kapazität auch zur Gänze genutzt werde, brauche es eine Attraktivierung, hob Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Donnerstag hervor.

Das Schulgeld und Studiengebühren werden daher übernommen. Außerdem gibt es eine monatliche Prämie von 420 Euro für alle Auszubildenden im Rahmen der einjährigen Pflegeassistenz, der zweijährigen Pflegefachassistenz und des dreijährigen FH-Studiums. Der Betrag wird auch in den Ferien und während des Praktikums bezahlt. Der finanzielle Anreiz ist allerdings mit der Verpflichtung verbunden, später eine Tätigkeit in Niederösterreich aufzunehmen und zwar s lange wie die Ausbildung dauert. Das Prämiensystem gilt ab dem Wintersemester auch für jene, die bereits in Ausbildung sind.

45 Millionen Euro werden jährlich investiert

31,5 Millionen Euro sollen jährlich in die Pflegeausbildungsplätze fließen. Weitere zwölf Millionen Euro an Investitionen entfallen auf die Prämien und die Übernahme der Studiengebühren, 1,7 Millionen Euro auf das Schulgeld. Als Zielsetzung gelte, jungen Menschen die Entscheidung, in die Pflege zu gehen, zu erleichtern sowie Anreize zu schaffen, dass gut ausgebildete Arbeitskräfte in diesem Bereich auch in Niederösterreich bleiben, sagte Mikl-Leitner.

Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) betonte, dass die Entscheidung für das Paket gefallen sei, weil man in vielen Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Erfahrung gemacht habe, dass man etwas brauche, „das sofort wirkt“.

Man habe das Problem regional erkannt und reagiere regional, so Teschl-Hofmeister. In die Pflicht genommen wurde von der Soziallandesrätin der Bund: Gefordert wurden „konkrete Ergebnisse“ etwa bei der Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes.