Produktionshalle der Firma Engel in Sankt Valentin
ORF / Gernot Rohrhofer
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Wirtschaft

Enge Zusammenarbeit mit Oberösterreich

Niederösterreich und Oberösterreich wollen in wirtschaftlichen Fragen weiterhin eng zusammenarbeiten. Das haben am Freitag die zuständigen Landesräte bekräftigt. Unter anderem gibt es Kooperationen in den Bereichen Mechatronik und Kunststoffindustrie.

Lokalaugenschein in Sankt Valentin (Bezirk Amstetten): Bis zu 400 Tonnen schwer sind die Spritzgussmaschinen, die hier an der Grenze zu Oberösterreich zusammengebaut werden. Mit den Maschinen, die weltweit zum Einsatz kommen, werden Instrumententafeln für Autos, Bauteile für Waschmaschinen oder Rahmen für Fernseher produziert.

Kunststoff soll nicht mehr verbrannt werden

Die Firma Engel verarbeitet zwar selbst keinen Kunststoff, will aber trotzdem dazu beitragen, dass Abfallprodukte aus Kunststoff nicht mehr verbrannt werden müssen, sondern wiederverwertet können. Bei Engel arbeitet man deshalb eng mit anderen Firmen zusammen, auch aus anderen Bundesländern – Stichwort Cluster.

„Wir haben in der Region viele Technologie- und Innovationsführer, sowohl in der Digitalisierung als auch im Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft“, sagt der Technische Direktor der Engel Austria GmbH, Gerhard Dimmler. Und er appelliert: „Wir müssen die führende Position dieses Wirtschaftsstandortes, dieses übergreifenden Wirtschaftsstandortes absichern.“

„Verpackungen in Kreislauf zurückführen“

Breite Unterstützung signalisierten bei einer Pressekonferenz die zuständigen Landesräte. „Im Kunststoffbereich sind wir es gewohnt, dass wir Verpackungen einfach wegwerfen und nicht wahrnehmen, dass es ein wertvoller Rohstoff ist. Solche Kunststoffverpackungen gehören aber in den Kreislauf zurückgeführt und wiederverwertet“, sagt Niederösterreichs Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Produktionshalle der Firma Engel in Sankt Valentin
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Knapp 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten am Standort in Sankt Valentin für die Firma Engel Austria GmbH. Dort werden Spritzgussmaschinen hergestellt und dann weltweit verkauft

550 Projekte in den vergangenen Jahren

Der oberösterreichische Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) ergänzt: „Das ist eine der wichtigsten Aufgaben und Zukunftschancen, die der Wirtschaftsstandort Österreich hat, nämlich dass wir der Welt zeigen, dass wir eine nachhaltig industrielle Produktion in Europa auch für die Zukunft möglich machen werden.“

Seit fast 20 Jahren arbeiten Niederösterreich und Oberösterreich in den Bereichen Mechatronik und Kunststoffindustrie zusammen. 550 Projekte wurden seither umgesetzt. Im Moment beschäftigen sich 13 Betriebe aus den beiden Bundesländern mit der Frage, wie nachhaltig nicht nur die Produkte sind, sondern auch die Produktion selbst, also etwa wie Hallen beheizt werden oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anreisen.