Langlaufen Langläufer Bärnkopf
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Sport

Comeback für Zwölf-Stunden-Langlauf

Nach 20 Jahren Pause feierte der international bekannte Langlauf-Bewerb in Bärnkopf (Bezirk Zwettl) seine Neuauflage. Bis zu zwölf Stunden waren die Langläufer durchgehend unterwegs. Mit dabei war auch der 81-jährige Gründer des Events.

Erstmals 1983 ausgetragen, ist der Zwölf-Stunden-Lauf in Bärnkopf bei vielen auch als „Mutter aller Langstreckenbewerbe“ bekannt. Das kleine Holzfällerdorf im Waldviertel wurde seit damals zum internationalen Schauplatz: Neun Nationalteams sind die Bärnkopfer-Loipe bereits gelaufen, darunter auch der ehemalige finnische Ski-Langläufer Pauli Siitonen oder auch der erste Solo-Sieger, der Österreicher Josef Hones.

Nach 20 Jahren Pause findet der bekannte Langstrecken-Bewerb nun wieder statt und wie Organisator Herbert Lackner erzählt, seien viele Leute von damals gekommen. Unter den Teilnehmern waren Langläufer aus West-Österreich und Deutschland genauso wie Niederösterreicher, die allesamt die „Legende von Bärnkopf“ wieder erleben wollten.

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Bei der Neuauflage des Bewerbes in Bärnkopf waren viele dabei, die auch schon vor mehr als 20 Jahren beim Zwölf-Stunden-Langlauf mitgemacht haben

Solo- oder Teambewerb war möglich

Um die 50 Teilnehmer traten entweder beim sechs- oder beim zwölfstündigen Bewerb an. Dabei mussten sie durchgehend auf der fast fünf Kilometer langen Langlauf-Loipe unterwegs sein. Möglich war das Solo oder im Staffel-Team mit drei Langläufern, auch hier konnte zwischen beiden Zeitspannen gewählt werden.

Bis zum späten Abend waren die Teilnehmenden auf ihren Skiern unterwegs, ab dann wurde die Strecke mit Flutlicht beleuchtet. Die meisten der Langläufer waren mit freier Technik unterwegs, einige wählten jedoch auch den klassischen Langlauf-Stil in präparierter Spur.

Sturm störte Aufbauarbeiten

Grund für die damalige Einstellung des Bewerbes war das Wetter. Musste die Ortsbevölkerung 1991 noch eine Woche lang Schneeschaufeln, so wurde der Bewerb 1990 und 1994 wetterbedingt abgesagt. Generell wurden die Winter in den 90er-Jahren und um die Jahrtausendwende immer schneeärmer, weshalb der Zwölf-Stunden-Lauf dann nicht mehr stattgefunden hat.

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Ein Jahr lang haben die Organisatoren auf die Neuauflage hingearbeitet, auch vom Sturm ließ man sich nicht aufhalten

Doch mit der nunmehrigen Neuauflage hat man sich viel Mühe gegeben. Fast ein Jahr habe man auf die Austragung hingearbeitet, einige Tage vor Turnierbeginn sorgte das Wetter nochmals für Herausforderungen. „Vor wenigen Tagen hat es einen Sturm gegeben, dabei fielen Nadeln, Zweige und Äste von den Bäumen herunter. Außerdem mussten wir tonnenweise Schnee einführen mit schweren Geräten, aber es hat sich ausgezahlt“, so Organisator Lackner.

Gründer knackte „Familienrekord“

Der 81-Jährige ist auch Gründer des Bewerbs und war bei der Neuauflage selbst auf den Skiern mit dabei. Beim ersten Zwölf-Stunden-Lauf vor fast 40 Jahren trat seine Mutter mit einem Seniorenteam an, mit dem sie 85 Kilometer zurücklegte.

Diesen „Familienrekord“ konnte Lackner nun mit seinem Dreier-Staffel-Team brechen und feierte so mit fast 118 zurückgelegten Kilometer auch persönlich einen Erfolg. Künftig will Lackner die Tradition des Zwölf-Stunden-Laufs in Bärnkopf fortsetzen, für das nächste Jahr sei wieder ein Langlaufbewerb geplant.