Aigners mit Landesrat Danninger
NLK Burchhart
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Sport

Aigners starten in Paralympics-Premiere

Nachdem am Sonntag die Olympischen Spiele zu Ende gegangen sind, stehen jetzt die Athletinnen und Athleten der Paralympics in den Startlöchern. Veronika, Barbara und Johannes Aigner zählen bei ihrer Premiere zu den größten Medaillenhoffnungen.

Österreichs Paralympisches Committee (ÖPC) entsendet 22 Sportlerinnen und Sportler nach Peking, wo von 4. bis 13. März die 13. Auflage der Paralympics über die Bühne geht. Für Veronika, Barbara und Johannes Aigner, die alle drei in der Klasse der sehbehinderten Skifahrer an den Start gehen, ist Peking der erste Auftritt bei paralympischen Titelkämpfen, der schon mit der Verabschiedung am Montag einen ersten Höhepunkt hatte. „Bei der Musik in der Hofburg habe ich Gänsehaut bekommen und dann wurde mir plötzlich bewusst, dass wir gerade einen Meilenstein setzen und Peking jetzt wirklich präsent wird“, beschrieb Veronika Aigner den Besuch bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Danach ging es für die drei Paralympioniken aus Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) zu Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP), der es sich ebenfalls nicht nehmen ließ, das Para-Team gebührend zu verabschieden. „Mir ist es besonders wichtig, dass alle Sportlerinnen und Sportler gleich behandelt werden, egal ob Olympia- oder Paralympic-Starter. Alle haben sich mit herausragenden Leistungen für die Wettkämpfe qualifiziert und sind tolle Botschafter für unser Bundesland“, betonte Danninger im Palais Niederösterreich.

Johannes Aigner bei der Verabschiedung mit Landesrat Danninger
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Johannes Aigner mit Landesrat Danninger. Der 16-jährige Gloggnitzer fährt als amtierender Doppelweltmeister nach Peking.

Mit dabei waren auch die Guides, die beim sehbehinderten Skifahren eine tragende Rolle spielen und per Bluetooth-Headset mit den Athleten verbunden sind. Barbara Aigner wird von Klara Sykora begleitet, Johannes Aigner von Matteo Fleischmann und die älteste Schwester im Kreise der Medaillenanwärter, Veronika, hat auf der Piste ihre nicht sehbehinderte Schwester Elisabeth Aigner vor sich.

Veronika ist zurück auf der Piste

Letztgenanntes Duo wurde 2020 zu den Behindertensportlerinnen des Jahres gewählt und feiert bei den Paralympics ein Comeback nach langer Verletzungspause. Nachdem sich Veronika vergangenes Jahr bei einem Sturz schwere Knieverletzungen zuzog und Elisabeth nach einem Autounfall pausieren musste, kehren die beiden ausgerechnet in Peking auf die Piste zurück. Die letzten Trainingseinheiten in Saalbach, wo man sich erstmals wieder mit Schwester Barbara messen konnte, stimmen zuversichtlich.

„Es wird sicher ein Konkurrenzkampf, aber egal ob wir oder Barbara und Klara Medaillen holen – wir vergönnen uns den Erfolg gegenseitig, denn er bleibt schließlich in der Familie“, so Veronika, die wie Barbara Aigner im Slalom und Riesentorlauf starten wird. „Wir freuen uns gemeinsam über alle Medaillen, die sich ausgehen“, ergänzte Barbara. „Ich werde meinen Geschwistern sicher nicht böse sein, wenn sie gewinnen.“

Johannes nimmt alle Bewerbe in Angriff

Bruder Johannes will alle Bewerbe bestreiten und konnte bereits bei der WM in Lillehammer den Slalom und Parallelbewerb gewinnen, während Schwester Barbara den Riesentorlauf für sich entschied. Dazu holte der 16-jährige im Super-G und Riesentorlauf Silber. „Wir wissen, dass es bei der WM schon gut funktioniert hat und zählen uns zu den Mitfavoriten. Es sind aber unsere ersten Spiele und es werden hoffentlich noch einige folgen. Daher will ich auch gar keinen Druck aufkommen lassen. Wenn wir das auf die Piste bringen, was wir können, sollte es passen“, hielt sich Johannes Aigner zurück.

Neben der vierköpfigen Aigner-Abordnung, Klara Sykora und Matteo Fleischmann steht auch Lorenz Lampl im niederösterreichischen Para-Aufgebot. Er fungiert als Guide für die sehbehinderte Salzburgerin Carina Edlinger, die im Biathlon und Langlaufen an den Start gehen wird. Insgesamt ist Österreich mit Snowboarden in vier Sportarten vertreten. Das Land Niederösterreich belohnt auch bei den Paralympics jede Goldmedaille mit 10.000 Euro, für Silber gibt es 7.500 und 5.000 für Bronze.