People stand outside a destroyed building after bombings on the eastern Ukraine town of Chuguiv on February 24, 2022, as Russian armed forces are trying to invade Ukraine from several directions, using rocket systems and helicopters to attack Ukrainian position in the south, the border guard service said. – Russia’s ground forces today crossed into Ukraine from several directions, Ukraine’s border guard service said, hours after President Vladimir Putin announced the launch of a major offensive. Russian tanks and other heavy equipment crossed the frontier in several northern regions, as well as from the Kremlin-annexed peninsula of Crimea in the south, the agency said.
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Chronik

Wie man mit Kindern über den Krieg spricht

Die Bilder und Berichte aus der Ukraine machen nicht nur Erwachsene betroffen, sondern erreichen auch Kinder und Jugendliche. Diese sollte man damit keinesfalls alleine lassen, rät Corinna Harles, Psychologische Leiterin der Rat-auf-Draht-Elternseite.

Bilder von Bomben, Panzern, zerstörten Häusern, verletzten oder toten Menschen – was für Erwachsene oft schon nicht leicht zu verdauen ist, ist natürlich auch für Kinder schwer zu verstehen. Ehrlichkeit sei hier wichtig, rät die Rat-auf-Draht-Elternseite, man sollte weder beschönigen noch dramatisieren, sondern altersgerecht über die Geschehnisse sprechen.

Hilfe in schweren Zeiten

  • Anonyme und kostenlose Beratung für Kinder und Jugendliche bietet Rat auf Draht unter der Nummer 147.
  • Die Rat-auf-Draht-Elternseite richtet sich an Eltern und Bezugspersonen.
  • Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr unter 142 erreichbar.
  • Auf istokay.at – ein Selbsthilfeprogramm der Donau-Universität Krems – erfahren Jugendliche, was sie selbst tun können, um ihre psychische Situation zu verbessern

Auch die eigenen Gefühle sollte man dabei nicht verstecken, rät Corinna Harles, Psychologische Leiterin der Rat-auf-Draht-Elternseite, im Gespräch mit noe.ORF.at, „denn die Kinder spüren sowieso, wie es einem geht. Es wäre auch nicht gut, so zu tun, als ob da nichts Schlimmes passiert. Es ist schon wichtig, zu erklären, dass da Krieg herrscht und dass auch Menschen getötet werden“.

„Kann das bei uns auch passieren?“

In den Gesprächen taucht dann natürlich auch oft die Frage auf „Kann das bei uns auch passieren?“ Auch hier sei es wieder wichtig, ehrlich zu sein, „und nicht zu sagen, so etwas könne bei uns niemals passieren. Man soll den Kindern aber auch sagen, dass in Österreich ein derartiger Angriff nicht zu erwarten ist und dass weiterhin alles unternommen wird, dass bei uns so etwas nicht passiert“, so Harles.

Die Expertin betont zudem, dass Fernsehnachrichten für Kinder unter zehn Jahren generell nicht geeignet sind. Die Inhalte können von ihnen noch nicht verstanden, eingeordnet und verarbeitet werden. Es gibt allerdings spezielle Kindernachrichten, die man sich online gemeinsam ansehen kann.

Oft verstörende Videos auf Social Media

Jugendliche können Nachrichtensendungen bereits konsumieren, allerdings sollte man auch sie damit nicht alleine lassen, die Sendungen gemeinsam anschauen und im Anschluss darüber reden. Es ist auch nicht auszuschließen, dass unter Jugendlichen schockierende Bilder und Videos über WhatsApp und Social Media geteilt werden.

„Es ist wichtig, das aktiv anzusprechen und Interesse zu zeigen, ob die Kinder so etwas schon erhalten haben“, rät Corinna Harles, „auch präventiv ist es wichtig, mit den Kindern darüber zu sprechen, dass sie manche Videos vielleicht gar nicht aufmachen sollten, weil es ihnen Angst machen könnte, und dass sie manches auch gar nicht weiterschicken“. Das Überprüfen von Falschmeldungen ist etwa über Portale wie Mimikama möglich.

Abschalten genauso wichtig wie informieren

Und nicht zuletzt kann abschalten auch manchmal ein hilfreicher Rat sein. Auch wenn es wichtig ist, sich über die aktuellen Geschehnisse zu informieren, muss man auch irgendwann zur Ruhe kommen, heißt es bei der Rat-auf-Draht-Elternseite.