Diskussionsteilnehmer am Podium
NLK Pfeiffer
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Politik

Kreativität und Mut als Zukunftsskills

Knapp vor Kriegsausbruch in der Ukraine diskutierte eine internationale Runde in Wiener Neustadt, welche Faktoren zu Erfolg führen. Monisha Kaltenborn, erste Teamchefin eines Formel-1-Teams, und Porsche-Aufsichtsrat Stefan Piech betonten etwa Kreativität.

Es war bereits die vierte Diskussionsrunde, die im Zuge der Erarbeitung der Landesstrategie Niederösterreich 2030 stattfand. Als prominente und internationale Ideengebende waren Mittwochabend Monisha Kaltenborn, die ehemalige Chefin des Formel-1-Teams von Sauber, und der Unternehmer Stefan Piech, der etwa auch im Aufsichtsrat von Porsche sitzt, eingeladen.

Ihre Impulse sollen – wie bereits jene aus den drei vorangegangenen Runden – in die Strategie miteinfließen. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) verwies eingangs auf die Innovationskraft der Region Wiener Neustadt – etwa durch die dort angesiedelte Weltraumtechnik, das Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum MedAustron sowie durch den geplanten Neubau des Landesklinikums. „Wir bauen hier derzeit und auch in nächster Zeit das modernste Klinikum Europas.“

Digitalisierung mit unausgeschöpftem Potenzial

Auf die Notwendigkeit der stetigen Weiterentwicklung wies auch die in Indien geborene und im Alter von acht Jahren nach Wien gekommene Unternehmerin Monisha Kaltenborn hin und erwähnte in diesem Zusammenhang etwa die Entwicklung der Formel 1 zum „Sport-Entertainment“.

Als eine der wichtigsten Veränderungen unserer Zeit bezeichnete sie die Digitalisierung in allen Bereichen, und vor allem das Tempo dabei: „Von Innovation ist der Mensch von Anfang an geprägt – man hat das Feuer entdeckt, das Rad entdeckt, das Auto. Es gab immer eine Innovation, die uns weitergebracht hat, aber neu ist heute die Geschwindigkeit sowie die Anzahl an Innovationen. Diesen Änderungen sind wir ständig ausgesetzt.“

Diskussionsteilnehmer am Podium
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Mit dabei waren bei der vierten Diskussion (v.l.) die Landesräte Jochen Danninger (ÖVP) und Gottfried Waldhäusl (FPÖ), Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), die beiden Gäste Monisha Kaltenborn und Stefan Piech, Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ), die Landesrätinnen Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) sowie Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP)

Problemlösungskompetenz durch Kreativität

Wenn es um die Zukunft der Kinder gehe, müsse man eine demokratische Gesellschaft fördern, sagte Stefan Piech. Weiters betonte er die Notwendigkeit, Ressourcen zu schonen und Nachhaltigkeit zu fördern. Eine zentrale Rolle spiele aber auch die Kreativität. „Unsere Generation muss letztlich die Kreativität der nächsten Generation fördern, denn die nächste Generation wird Probleme lösen müssen, die wir heute noch gar nicht kennen bzw. ist auch die Problemlösungsfähigkeit letztlich das Kreative.“

Die Ergebnisse der Landesstrategie Niederösterreich 2030 sollen im Herbst präsentiert werden, so die Ankündigung. Dazu werden laut Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf drei wesentliche Themenbereiche näher ausgearbeitet. Das Thema Wissenschaft werde von Wirtschaftsforscher Christoph Badelt geleitet, das Thema Bürgerbeteiligung von Politikwissenschafter Peter Filzmaier und der Bereich der „opinion leader“ von der deutschen Autorin und Rednerin Steffi Burkhart.