Franz Pieler, der wissenschaftliche Leiter des MAMUZ Museum Mistelbach, versprach in einer Aussendung „eine spannende Spurensuche nach den Eliten der frühen Eisenzeit, die für ihre Repräsentationskultur einheimische Traditionen mit neuartigen Ideen aus dem Mittelmeerraum verbanden“.
Fundamentale Umbrüche in der Gesellschaft
Mit dem Aufkommen des neuen Werkstoffs Eisen ereigneten sich im achten Jahrhundert vor Christus fundamentale Umbrüche in der Gesellschaft, die sich in technischen, wirtschaftlichen und religiösen Neuerungen niederschlugen. Zudem bildete sich eine durch den Handel reich gewordene Elite.
„Zahlreiche Funde deuten darauf hin, dass an der Spitze der hallstattzeitlichen Gesellschaft absolute Herrscher standen, deren Gewalt über ein Territorium offenbar vererbbar war. Neben der weltlichen Macht übten sie offenbar auch religiöse Funktionen aus, weshalb die Bezeichnung dieser Personen als ,Kleinkönige’ oder ,Sakralkönige’ berechtigt erscheint, zumal diese Begriffe aus zeitgenössischen Schriftquellen benachbarter Völkerschaften bezeugt sind“, so Ausstellungskurator Fritz Preinfalk.
MAMUZ-Motto: „Entdecken, Staunen, Ausprobieren“
Als Höhepunkte der Schau werden u.a. hallstattzeitliche Grabbeigaben angekündigt. Außerdem werden einige neue Fundstücke aus jüngsten Grabungen, wie die Gesichtsurne aus Schöngrabern (Bezirk Hollabrunn), erstmals einem breiten Publikum präsentiert. Bis 27. November sind Objekte von nationalen und internationalen Leihgebern zu sehen, etwa vom Naturhistorischem Museum Wien, das auch als Kooperationspartner der Schau fungiert.
„Das eigenständige Erleben dieser Zeit ist bei begleitenden Workshops und einem breiten Veranstaltungsangebot möglich, sodass wir auch in diesem Jahr unserem Slogan ‚Entdecken, Staunen, Ausprobieren!‘ treu bleiben“, sagte MAMUZ-Geschäftsführer Christoph Mayer.