People stand outside a destroyed building after bombings on the eastern Ukraine town of Chuguiv on February 24, 2022, as Russian armed forces are trying to invade Ukraine from several directions, using rocket systems and helicopters to attack Ukrainian position in the south, the border guard service said. – Russia’s ground forces today crossed into Ukraine from several directions, Ukraine’s border guard service said, hours after President Vladimir Putin announced the launch of a major offensive. Russian tanks and other heavy equipment crossed the frontier in several northern regions, as well as from the Kremlin-annexed peninsula of Crimea in the south, the agency said.
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Chronik

Viele Private bereit Flüchtlinge aufzunehmen

Das Land Niederösterreich hat eine Servicenummer für all jene eingerichtet, die Flüchtlingen aus der Ukraine privat Platz bieten wollen. Dutzende haben sich hier bereits gemeldet. Auch eine Plattform der Bundesbetreuungsagentur lief bis Dienstag gut an.

Die Bereitschaft der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen sei groß, heißt es aus dem Büro von Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ). Bereits am Montag habe man 60 Anrufe von Privatpersonen erhalten, die Unterkünfte für ukrainische Flüchtlinge bereitstellen wollen. Die meisten der Anruferinnen und Anrufer hätten Kontakte in die Ukraine.

Hotline für Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen

Wenn Sie für ukrainische Flüchtlinge ein Quartier bereitstellen wollen, können Sie sich bei der Koordinierungsstelle für Ausländerfragen unter 02742 9005 13005 melden.

Plattform der BBU

Wer ukrainischen Flüchtlingen Unterkünfte zur Verfügung stellen will, kann das auch hier kundtun.

Auch heute „läuten permanent die Telefone“, hieß es auf Nachfrage von noe.ORF.at am Dienstagvormittag. Man wolle die Verfahren rasch und unbürokratisch gestalten. Die Flüchtlinge könnten „von jedem Quartiergeber jederzeit – ohne aufwändige Asylverfahren – aufgenommen werden“, sagt Waldhäusl.

Die finanzielle Abwicklung für deren Unterbringung wird über die niederösterreichische Grundversorgung abgewickelt. Dies sei bereits fixiert worden, teilte der FPÖ-Landesrat am Montag in einer Aussendung mit. Es fehle nur mehr die Absegnung der Bundesregierung. Dazu soll am Donnerstag die Verordnung von EU und Bund beschlossen werden.

Quartiergeber würden dann den Tagsatz für Unterbringung und Verpflegung erhalten, heißt es. „Selbstverständlich werden auch alle Gemeinden informiert, sodass sie Meldungen über zur Verfügung stehende Quartiere gleich an das Land Niederösterreich weitermelden“, so Waldhäusl.

Bundesweit 500 Angebote zur Aufnahme

Auch von der Bundesbetreuungsagentur (BBU) wurde am Montag eine Plattform zur Vermittlungen von Unterkünften für ukrainische Flüchtlinge geschaffen. Diese sei gut angelaufen, heißt es. Bis Dienstagfrüh trafen 510 Quartier-Angebote ein, mit denen geschätzt rund 1.500 bis 2.000 Personen untergebracht werden könnten, berichtete die APA. Man gehe davon aus, dass die Zahlen weiter steigen, da laufend neue Schreiben eintreffen, so die BBU.

Flüchtende Menschen in der Ukraine
AP/Petr David Josek
Am Sonntag haben 1.600 ukrainische Flüchtlinge die Grenze nach Österreich überschritten

Derzeit benötige man diese Unterkünfte aber noch nicht. Die bisher eingetroffenen Flüchtlinge aus der Ukraine seien überwiegend privat untergekommen. Asyl beantragt hätten die wenigsten. Rund 70 entsprechende Ansuchen wurden bis dato aufgenommen. Diese Asylwerber werden nun in Bundeseinrichtungen untergebracht, wo das Verfahren gestartet wird.

Wie viele Personen sich bisher nach Österreich durchgeschlagen haben, ist schwer einzuschätzen, da sie sich nicht melden müssen. Ukrainerinnen und Ukrainer können sich wie volle Mitglieder im Schengen-Raum drei Monate frei bewegen. Das heißt, sie können von Österreich auch in andere Länder weiterreisen. So gaben am Sonntag von jenen 1.600 Ukrainerinnen und Ukrainern, die die Grenze überschritten hatten und die registriert wurden, 70 Prozent an, andere Länder als Ziel zu haben.

80 Prozent der Quartiers-Angebote von Privatpersonen

Für jene, die zumindest vorübergehend hier bleiben wollen, sollen ausreichend Quartiere zur Verfügung stehen, heißt es. Die Bundesbetreuungsagentur versucht nun, die unterschiedlichsten Initiativen, die sich bildeten, zu bündeln. Von den 510 bisher angebotenen Quartieren kamen 80 Prozent von Privatpersonen, der Rest fällt auf gewerbliche Einrichtungen, Gemeinden und NGOs.

In der BBU wird nun eruiert, wie konkret die Angebote sind bzw. wie viele Plätze jeweils zur Verfügung stehen. Eine Kontaktaufnahme mit den Anbietern soll jeweils spätestens nach zwölf Stunden erfolgt sein. Gemeinsam mit den Ländern werden gerade Strukturen aufgebaut, wie man sich am besten koordiniert, heißt es. Grundsätzlich werden Flüchtlinge, die zunächst nur eine Unterkunft suchen, in anderen Einrichtungen untergebracht als jene, die einen Asylantrag stellen. Sollte der Andrang sehr groß sein, wäre es aber auch möglich, beide Gruppen in denselben Einrichtungen einzuquartieren.