Dirigent Valery Gergiev
APA/dpa/Peter Kneffel
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Kultur

Grafenegg lädt Putin-Unterstützer Gergiev aus

Der putinfreundliche Maestro Valery Gergiev wird beim heurigen Grafenegg Festival nicht am Pult stehen. Das gaben die Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft und ihr künstlerischer Leiter Rudolf Buchbinder bekannt. Für Gergiev ist es nicht die erste Absage.

„Mit großem Bedauern müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Valery Gergiev, ein langjähriger und künstlerisch hochgeschätzter Partner des Grafenegg Festivals, derzeit nicht bereit ist, sich vom Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine zu distanzieren“, schreiben Buchbinder und Grafenegg-Geschäftsführer Philipp Stein in einem gemeinsamen Statement. „Deshalb können wir an den geplanten Auftritten mit Valery Gergiev nicht festhalten.“

Man hoffe aber, dass sich die beiden für heuer angekündigten Orchester-Gastspiele aus Russland trotz der schwierigen Rahmenbedingungen dennoch umsetzen lassen. Schließlich sei man der Überzeugung, „dass der kulturelle Austausch nicht Opfer des Krieges werden darf“. Russische Kunst und Kultur seien seit jeher ein wichtiger Bestandteil der europäischen Identität.

„Wir werden die Lage laufend neu bewerten und unsere Kundinnen und Kunden rechtzeitig über Veränderungen im Programm informieren“, so Buchbinder und Stein. Das Festival findet heuer von 13. August bis 4. September statt. Den Auftakt bildet zuvor die Sommernachtsgala am 23. und 24. Juni, von 2. Juli bis 6. August sind die Sommerkonzerte angesetzt.

Mehrere Absagen für Gergiev

Für Valery Gergiev häufen sich derzeit die Absagen. Am Dienstag wurde er auch als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker entlassen, weil er sich trotz Aufforderung, sich eindeutig und unmissverständlich von dem Krieg gegen die Ukraine zu distanzieren, nicht geäußert habe, wie es heißt. Auch die Wiener Philharmoniker hatten bei ihren Konzerten in New York bereits auf ihn verzichtet.