Chronik

Erleichterungen für geflüchtete Ukrainer

Die Solidarität mit der Ukraine ist nach wie vor groß. Einige heimische Unternehmen und Institutionen kündigen Erleichterungen für Ukrainer an. Außerdem können ab sofort Kriegsflüchtlinge in der Wr. Neustädter Arena Nova untergebracht werden.

Für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer ist die medizinische Versorgung in Österreich kostenlos. Sie sollen laut Bernhard Wurzer, Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), eine E-Card oder einen Ersatzbeleg erhalten, wie es ihn bereits für anerkannte Flüchtlinge gibt.

In Wien ist eigens dafür eine zentrale Anlaufstelle geplant. Darüber habe Wurzer bereits mit dem Rettungskommandanten des Roten Kreuzes Gerry Foitik gesprochen und auch mit dem Innenministerium sei man in Kontakt.

Kostenlose Zug- und Bustickets

Außerdem können ukrainische Kriegsflüchtlinge kostenlos mit allen Bussen und Bahnen im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) fahren. In den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland steht ihnen der öffentliche Verkehr von rund 40 Verkehrsunternehmen zur Verfügung, teilte der VOR mit. Dazu sei lediglich ein ukrainischer Pass oder Personalausweis notwendig. Die Regelung gilt zunächst bis 7. März.

Auch die ÖBB bieten geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern gratis Zugtickets an. In den vergangenen beiden Tagen seien auf Österreichs Bahnhöfen zunehmend mehr Flüchtende aus der Ukraine angekommen. „Viele von ihnen reisen weiter in die Schweiz oder nach Deutschland. Die meisten kommen in Zügen aus Polen oder Ungarn. Hauptsächlich betroffen ist der Wiener Hauptbahnhof“, so die Bundesbahnen. Dort werden zudem von der Caritas betreute Notschlafstellen zur Verfügung gestellt.

Hilfsangebote aus unterschiedlichen Bereichen

Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs unterstützt zudem seh- und hörbehinderte Geflüchtete. In Wien bietet sich der Verein als Anlaufstelle für blinde und sehbehinderte Geflüchtete an. Dort würde etwa über sozialrechtliche Fragen rund um das Leben mit Behinderung in Österreich informiert werden, heißt es in einer Aussendung. Weiters stellt die Hilfsgemeinschaft mehrere Betten für geflüchtete Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen im barrierefreien Haus Waldpension in Grimmenstein (Bezirk Neunkirchen) zur Verfügung.

Auf den Krieg in der Ukraine reagierte auch die Österreichische Fachhochschulkonferenz mit finanziellen Erleichterungen. Alle 21 Fachhochschulen Österreichs erlassen ukrainischen Studierenden die Studiengebühren für das Sommersemester 2022.

Hilfe gibt es außerdem für Geflüchtete mit Haustieren. Tierschutz Austria bietet ihnen an, ihre Tiere im Tierschutzhaus in Vösendorf (Bezirk Mödling) kostenlos zu versorgen, bis ein gemeinsames Quartier gefunden ist. Die Abwicklung erfolgt mit der Volkshilfe Wien, die sich um die eintreffenden Menschen aus dem Krisengebiet in Österreich kümmert.

Arena Nova auf Kriegsflüchtlinge vorbereitet

Ab sofort steht zudem die Arena Nova in Wiener Neustadt zur Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine bereit. Im Bedarfsfall könnte sofort Platz für 200 Personen zur Verfügung gestellt werden, heißt es aus dem Rathaus der Statutarstadt. Eine Ausweitung sei möglich.

Ukraine-Hilfe Wr. Neustadt:

Mail: ukrainehilfe@wiener-neustadt.at
Telefon: 02622/373 299
Privatunterkünfte: nachbarschaftsquartier@bbu.gv.at

1.300 Quadratmeter können angeboten werden, ab Ende März sei eine Kapazitätserhöhung von 500 Quadratmetern möglich, wurde am Mittwoch mitgeteilt. Weitere Standorte würden geprüft. Angeboten wird seitens der Stadt auch eine am (morgigen) Donnerstag startende Koordinationsplattform für alle Unterstützungsmaßnahmen. Sie ist per Mail und telefonisch von Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr und freitags von 8.00 bis 12.00 Uhr erreichbar.

„Ich bedanke mich für die unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft, die schon in den letzten Tagen in Wiener Neustadt zu spüren war. Wir haben mit dem symbolischen und sichtbaren Zeichen der Wasserturm-Beleuchtung begonnen und setzen nun – nachdem Bund und Land die Vorgaben definiert haben – gemeinsam mit den Hilfsorganisationen, Service Clubs und privaten Initiativen koordinierte Schritte der Unterstützung“, betonte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP).