2021 war für die niederösterreichischen Feuerwehren ein Rekordjahr. Sie mussten zu mehr als 75.000 Einsätzen ausrücken, so oft wurden sie in den vergangenen zehn Jahren noch nie alarmiert. Vor allem Waldbrände und Unwetter forderten alle Kräfte.
03.03.2022 18.03
3. März 2022, 18.03 Uhr
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Mehr als 75.000 Einsätze zählte die Feuerwehr im Jahr 2021 und damit um 11.800 mehr als im Jahr davor, davon 7.969 Brandeinsätze, 53.128 technische Einsätze und 9.817 Verkehrsunfälle. Für die fast 100.000 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich war es also ein einsatzreiches Jahr, wie die am Donnerstag präsentierte Bilanz zeigt.
Gefordert waren die Feuerwehrleute etwa nach den Hagel-Unwettern in Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) und Allentsteig (Bezirk Zwettl), aber auch bei den zahlreichen Waldbränden, etwa dem verheerenden Brand im Rax-Schneeberggebiet. 9.000 Einsatzkräfte waren 210.000 Stunden im Einsatz, davon 8.000 Feuerwehrleute mit 190.000 Stunden.
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Am 25. Oktober 2021 brach auf dem Mittagstein bei Reichenau ein Brand ausDas Feuer breitete sich über Nacht auf 115 Hektar aus300 Feuerwehrleute waren am Nationalfeiertag zunächst im EinsatzUm eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern, wurden Schneisen in den Wald geschnittenDie Löscharbeiten in dem steilen, unwegsamen Gelände gestalteten sich schwierigDie Löscharbeiten erfolgten daher zunächst vor allem aus der LuftAn neuralgischen Punkten wurden Einsatzfahrzeuge positioniert, die verhindern sollten, dass sich das Feuer durch Funkenflug weiter ausbreiten konnteVon den teils senkrechten Felswänden stürzte immer wieder Gestein herabBereits nach wenigen Tagen wurde auf 500 Helfer täglich aufgestocktAufgrund des starken Windes flammten immer wieder Glutnester aufAls Schwerpunkt der Löscharbeiten galt die OstflankeHinsichtlich der Brandursache verdichteten sich bereits nach wenigen Tagen die Hinweise, dass eine „fremde Zündquelle“ der Auslöser gewesen sein dürfteAm Höhepunkt des Löscheinsatzes waren 16 Fluggeräte – Hubschrauber und Flugzeuge – in der LuftUnterstützung kam auch aus dem Ausland, Italien schickte etwa LöschflugzeugeAm 6. November konnte bei einer Pressekonferenz in Hirschwang das vorläufige „Brand aus“ gegeben werden
„Der Katastrophenschutz ist natürlich ein wesentliches Thema, ist aber auch gesetzlicher Auftrag der Freiwilligen Feuerwehren. Ich glaube, dass wir den in beeindruckendster Weise über mehrere Wochen auch erfüllt haben“, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.
Die Einsatzbilanz 2021 sei nicht nur ein Beleg dafür, dass die Arbeit der Feuerwehr für Niederösterreich wichtig sei, sondern „auch international ein verlässlicher Partner ist“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Dabei erinnerte sie auch an Einsätze in Kroatien, Belgien oder Nord-Mazedonien.
Die per Livestream zugeschaltete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ihr Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner blickten im Zuge einer Pressekonferenz in St. Pölten auf das Einsatzjahr 2021 zurück
Doppelt so viele Waldbrände
„Der Klimawandel ist ganz wesentlich. Ich sage immer, die Bauern sind die ersten Opfer und die Freiwilligen Feuerwehren sind die ersten Betroffenen, um nicht zu sagen die Retter aus diesen Situationen“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). „2021 hat es 474 Waldbrände gegeben. Das ist eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr.“
Am Donnerstag wurde auch in die Zukunft geblickt. Um die Jugend für die Feuerwehr zu begeistern, habe man den ersten österreichweiten Feuerwehr-Podcast ins Leben gerufen, so Fahrafellner. Zudem werden 2022 in Niederösterreich die Bundesfeuerwehrleistungsbewerbe stattfinden.
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