Der Technik-Spezialist konnte die Erwartungen damit auch beim zweiten Antreten in Peking mehr als erfüllen. Aigner konzentriert sich eigentlich auf Slalom, Riesentorlauf und Kombination. Noch bevor diese Rennen auf dem Programm stehen, hält er bereits bei zwei Medaillen. „Die Abfahrt war eigentlich unglaublich und über meine Verhältnisse. Der Super G hat heute unser tatsächliches Speed-Niveau gezeigt. Einige Passagen wären sicher noch besser gegangen aber im Großen und Ganzen passt das schon“, jubelte Aigner im Zielbereich.
Sein Guide Matteo Fleischmann hatte ebenfalls zu kämpfen. „Es war ein schwieriges Rennen. Bei der Abfahrt kann man sich die Strecke im Vorfeld beim Training einprägen und sich gut darauf einstellen, das ist beim Super G nicht möglich. Trotz allem haben wir das sehr gut gemeistert.“ Gold gewann Neil Simpson aus Großbritannien, Silber ging an den Italiener Giacomo Bertagnolli.
Fleischmann erfüllt Aufgabe perfekt
Nach seiner zweiten Medaille sparte Aigner, der nur eine Sehkraft von zehn Prozent hat, nicht mit Lob für seinen Guide, der ihn bei hohem Tempo per Funkverbindung über die Strecke lotst. „Matteo und ich verstehen uns auch abseits der Piste. Wir ergänzen uns sehr gut und das ist unser Erfolgsgeheimnis. Matteo muss immer die richtige Linie finden und ich muss ihm vertrauen.“
Das soll auch am Montag wieder funktionieren, wenn in Peking die Super-Kombination stattfindet. Dieses Rennen ist um einen Tag nach vorne verlegt worden, deshalb gibt es für Aigner und Fleischmann am Montag keinen Ruhetag. „Das sollte kein Problem sein. Die vergangenen Tage haben nicht so viel Kraft gekostet. Es schaut gut aus und wir fahren, so lange es geht“, lacht Aigner vor der nächsten Medaillenchance.
Starke Medaillenbilanz für Österreich
Der halbseitig gelähmte Kärntner Markus Salcher gewann am Sonntag ebenfalls im Super G Silber. Damit hält Österreich in Peking nach den ersten beiden Tagen bereits bei vier Medaillen. Johannes Aigner sorgte für einmal Gold und einmal Bronze, Markus Salcher für zweimal Silber. In den kommenden Tagen könnten die Schwestern von Johannes die Medaillenbilanz weiter verbessern. Barbara und Veronika Aigner zählen bei den sehbehinderten Damen im Slalom und im Riesentorlauf zu den Medaillenkandidatinnen.