Coronavirus

Selbsttests in Niederösterreich wieder gültig

Das Impfangebot wird zurückgefahren und die Teststrategie umgestellt, teilte der Krisenstab am Montag mit. Die Antigen-Tests in den Gemeinden laufen aus, ein Comeback gibt es allerdings für die Wohnzimmertests.

Nachdem der 3-G-Nachweis seit diesem Wochenende in vielen Bereichen nicht mehr erforderlich ist, wird das Land die Antigen-Tests in den Gemeinden bis Ende März auslaufen lassen. Die Zukunft der kostenlosen PCR-Gurgeltests bei Spar über März hinaus ist hingegen noch ungewiss, konkretisierte das Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Montagabend zuvor getätigte Angaben.

Das liegt daran, dass es mit Ende März keine finanzielle Abgeltung mehr für Tests gibt. „Im Moment läuft das Zweckzuschussgesetz mit 31. März aus. Das bedeutet, es wird keine Gratistests mehr geben“, so Königsberger-Ludwig. Bezüglich der PCR-Gurgeltests fordert sie Vorgaben vom Bund.

Selbsttests ab Montag wieder gültig

„Die behördlichen Teststraßen bleiben natürlich bestehen“, sagte Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig bei der Lagebesprechung am Montag in St. Pölten. Gleichzeitig wird die Plattform von Notruf 144 für Selbsttestungen noch am Montag wieder hochgefahren. Mit den Wohnzimmertests soll es weiterhin die Möglichkeit geben, einen Nachweis zu bekommen. Diese Tests sind seit Mitte Jänner mit einer Onlineverifizierung für 24 Stunden auch wieder als Zutrittstests gültig. Allerdings werden die Tests bereits seit November nicht mehr kostenlos in den Apotheken ausgegeben.

Nachdem die Zahl der Impfungen in Niederösterreich zurückgeht, wird das Impfangebot im Land nach und nach reduziert. Auch der Proteinimpfstoff Novavax brachte bisher keine Änderung dieses Trends. Etwa 200 Personen in Niederösterreich ließen sich seit Mittwoch vergangener Woche damit impfen.

Lagebesprechung des NÖ-Krisenstabs am 7.3.2022
ORF
Lagebesprechung am Montag in St. Pölten: Impfangebot wird reduziert, Teststrategie wird umgestellt

Landespolitik fordert Strategie vom Bund

Ab Mitte März wird nur noch ein Impfbus, statt bisher drei Busse, unterwegs sein. Auch die Öffnungszeiten in den Impfzentren werden weiter eingeschränkt. Vom Bund fordern Königsberger-Ludwig und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) einen raschen Beschluss, wie es mit dem Testen weitergehen soll. „Wir warten auf dringende Entscheidungen, unter anderem fehlt jede Spur von einer nachvollziehbaren Teststrategie nach dem 31. März“, so die beiden Landespolitiker.

10.740.755 Antigen-Tests

So viele Tests wurden in Niederösterreich seit Beginn der Pandemie von den Gemeinden organisiert.

Wenn es aufgrund der Lockerungen keine Eintrittstests mehr gibt, stelle sich die Frage, wie das Rückverfolgen der Kontakte funktionieren soll. In Niederösterreich habe man ein gutes und flächendeckendes System aufgebaut, heißt es. Auch da erwarte man sich vom Bund eine baldige Strategie, wie es mit diesen Ressourcen weitergehen soll.

Intensivstationen stabil, aber Ausfälle bei Personal

„Die Situation auf den Intensivstationen ist aufgrund der hohen Impfrate stabil“, sagte Pernkopf, der bei der Besprechung über Video zugeschaltet war. Pernkopf wurde am Sonntag positiv auf das Coronavirus getestet. Aktuell habe er keine Symptome und arbeite von zu Hause aus.

Sorgenfalten gibt es trotz niedriger Bettenauslastung auf den Intensivstationen bei der Landesgesundheitsagentur (LGA) dennoch. „Was am meisten beschäftigt, ist die große Anzahl an abgesonderten oder positiv getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das OP-Programm läuft bei 85 bis 90 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie“, sagte Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen soll aber trotz Lockerungen und Zurückfahren der Gratistests nicht weiter steigen, berufen sich die Teilnehmer der Lagebesprechung auf eine Expertenprognose.