Wirtschaft

Hoher Gaspreis bereitet Industrie Sorgen

Der Gaspreis ist bereits vor dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine gestiegen, mit Kriegsausbruch schnellten die Preise nun noch weiter in die Höhe. In Niederösterreich leiden darunter vor allem energieintensive Sparten wie etwa die Papierproduktion.

Von Jänner 2021 bis Jänner 2022 haben sich nach Angaben von Alexander Schrötter, dem Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, die Gaspreise versiebenfacht. Alleine in der letzten Woche seien sie noch einmal um 60 Prozent gestiegen, sagte er gegenüber noe.ORF.at.

Deshalb rechne sich die Produktion für energieintensive Industriezweige, darunter etwa die Papier-, Zement- oder Glasproduktion sowie Gießereien, schon bald nicht mehr, so Schrötter. „Die Preisentwicklungen sind in manchen Bereichen so kritisch und dramatisch, dass es für manche Unternehmen günstiger sein wird, die Produktionen abzudrehen und lieber nicht zu produzieren.“ Und das trotz voller Auftragsbücher, denn wegen der hohen Energiepreise könne nicht mehr kostendeckend produziert werden.

Mit einer Entspannung am Gasmarkt sei in näherer Zukunft nicht zu rechnen, meint der Experte. Aktuell sei ein Gasausstieg aber nicht möglich. Durch den Green Deal wolle man zwar auf erneuerbare Energie umsteigen, diese Transformation werde aber noch mehrere Jahre dauern. Derzeit liege die Hoffnung deshalb auf sinkenden Gaspreisen.

Steiermark: Papierfabrik zieht Notbremse

In Bruck an der Mur (Steiermark) hat die Papierfabrik Norske Skog unterdessen bereits vorübergehend ihre Produktion eingestellt. Wegen der hohen Gaspreise sei der Betrieb derzeit nicht leistbar, hieß es in einer Aussendung.

Beide Papiermaschinen mussten bereits am Mittwoch gestoppt werden. Man rechnet mit einem Produktionsstillstand mindestens bis April – mehr dazu in Hoher Gaspreis: Norske Skog stoppt Produktion (steiermark.ORF.at; 10.3.2021).