Eine Zapfsäule für Diesel- und Benzin bei einer Tankstelle am Donnerstag, 10. März 2022, in Ebreichsdorf.
APA/ROBERT JAEGER
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Verkehr

Hohe Spritpreise: Kunden ändern Tankverhalten

Die Spritpreise befinden sich derzeit auf einem Allzeithoch. Fachleute schließen nicht aus, dass es noch teurer wird. Bei einem Lokalaugenschein auf einer Tankstelle in Korneuburg zeigt sich: Die Kunden haben ihr Tankverhalten teilweise schon geändert.

Noch nie war das Tanken in Österreich so teuer wie jetzt. Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf die Preise aus. Ein Liter Diesel kostet im Schnitt etwa zwei Euro, Superbenzin kommt auf 1,97 Euro.

„Seit zehn Tagen steigen die Preise kontinuierlich“, sagt Helmut Prinz-Hornic, Tankstellen-Pächter in Korneuburg, im Gespräch mit noe.ORF.at. „Immer wieder wird gefragt, ob es noch teurer wird. Jeder zweite, dritte Kunde fragt danach. Man merkt schon die Verzweiflung der Kunden und Konsumenten.“

Vor allem bei seinen Stammkundinnen und -kunden hat laut Prinz-Hornic mitterweile ein verändertes Tankverhalten eingesetzt. „Es werden weniger Liter getankt, auch wenn es keine Ersparnis für den Kunden ist. Aber da merkt man einfach, dass sie aufs Geld schauen müssen.“

ÖAMTC fordert „Antwort der Mineralölindustrie“

Prognosen, wohin sich der Spritpreis entwickeln wird, seien schwierig, heißt es beim ÖAMTC. „Es gab seit Montag Preissteigerungen von 40 Cent und mehr, die Spritpreise liegen teilweise bei 2,50 Euro. Das heißt, die Kostenbelastung für die Konsumentinnen und Konsumenten ist derzeit immens“, sagt Martin Grasslober, Leiter des Bereichs Verkehrswirtschaft beim Automobilklub.

„Derzeit beobachten sehr viele, dass der Diesel höher liegt als der Super, obwohl der Diesel niedriger besteuert ist. Grundsätzlich fordern wir eine Antwort der Mineralölindustrie, warum die Spritpreise stärker steigen als der Ölpreis. Hier haben sich die Konsumentinnen und Konsumenten eine Antwort verdient“, so Grasslober. Vom Fachverband der Mineralölindustrie war dazu am Donnerstag keine Stellungnahme zu bekommen.

Um die Kosten für das Tanken zu reduzieren, empfiehlt der ÖAMTC zunächst den eigenen Verbrauch zu reduzieren. „Wenn ich die Möglichkeit habe, einmal auf das Auto zu verzichten, wäre das eine Alternative“, so Grasslober. Zusätzlich könne man am eigenen Fahrstil arbeiten. „Das heißt, vorausschauend fahren, nur mäßig Gas geben oder auch ausrollen lassen. Wir haben das zusammengefasst unter ‚Gleiten statt hetzen‘, das ist auch jetzt ein guter Merksatz.“