Herrenslalom bei den Paralympics in Peking: Johannes Aigner mit Guide Matteo Fleischmann
GEPA pictures/Patrick Steiner
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Sport

Slalom-Silber für Johannes Aigner

Beim Paralympics-Herrenslalom in Peking hat Johannes Aigner am Sonntag seine fünfte Medaille im fünften Rennen gewonnen. Der 16-jährige sehbehinderte Gloggnitzer holte Silber. Seine Gesamtbilanz in Peking: zwei Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille.

Zum Abschluss der Paralympics gab es einen österreichischen Rekord: Zum ersten Mal erreichte ein Sportler bei einer Teilnahme an Paralympics an einem Ort gleich fünf Medaillen. Die fünfte Medaille im fünften Bewerb war es für Johannes Aigner und seinen Guide Matteo Fleischmann, am Sonntag nun Silber im Slalom der Sehbehinderten.

In einem spannenden Rennen auf der „Ice River“-Rennstrecke musste sich Aigner dem Italiener Giacomo Bertagnolli (Guide Andrea Ravelli) nur um 0,23 Sekunden geschlagen geben. Der Niederösterreicher, der mit acht Prozent Sehleistung durch die Tore fährt, kann mit Silber gut leben: „Ich habe gemerkt, dass das Programm hier an die Substanz gegangen ist, vor allem im zweiten Durchgang war es krafttechnisch schon schwierig. Deshalb war es heute nicht mehr so flüssig wie im Riesentorlauf, aber Bertagnolli ist auch ein ziemlich perfekter Lauf gelungen“, sagte Aigner.

Johannes Aigner: „Es ist eigentlich unvorstellbar“

„Es ist schon sehr schön. Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Es sind meine ersten Paralympics, und dass es bei jedem Bewerb eine Medaille wurde, ist bis jetzt eigentlich unvorstellbar“, sagte Johannes Aigner nach dem Rennen.

Herrenslalom bei den Paralympics in Peking: Johannes Aigner mit Guide Matteo Fleischmann
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Fünf Rennen und fünf Medaillen für Johannes Aigner (l.) und Guide Matteo Fleischmann

Vor seinem fünften und letzten Renneinsatz hatte er über die Chance auf weiteres Edelmetall gemeint: „Im Slalom können wir sehr viel gewinnen, aber auch einiges verlieren. Wir werden probieren, noch einmal aufs oberste Treppchen zu fahren.“ Und Guide Fleischmann: „Wenn sich der Hansi das in den Kopf setzt, dann bin ich dabei!“

Am Sonntag hat der 16-Jährige noch eine Aufgabe: Er trägt die österreichische Fahne bei der Schlussfeier: „Es ist schon etwas Besonderes, die österreichische Fahne hin- und herzuschwingen. Ich freue mich schon auf heute Abend, und dass ich dann nach Hause komme.“

An Prämien gab es für Gold 12.000 Euro, für Silber 10.000 und für Bronze 8.000 Euro. Nach seiner Rückkehr darf Aigner noch eine Woche Ferien machen, ehe es zurück in die Schule geht. „Dann muss ich schauen, dass schulisch auch so viel weitergeht, wie bei den Paralympics. Mal schauen, ob das auch so aufgeht“, lachte Aigner, dem Papa Christian für seine Medaillen einen Schrank zimmern wird.

Österreich zieht über diese Paralympics in Peking eine erfolgreiche Bilanz: Am Sonntag war es die dreizehnte Medaille für das österreichische Paralympicsteam, neun Medaillen holte alleine die Familie Aigner aus Gloggnitz. Am Samstag gewann Veronika Aigner – mit Schwester Elisabeth als Guide – den Slalom und holte damit ihre zweite Goldmedaille, Silber ging an ihre Schwester Barbara.