Schoeller Bleckmann
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Wirtschaft

SBO dreht Nettogewinn auf 21 Mio. Euro

Die vorläufigen Zahlen sind nun fix: Der österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) hat 2021 die im Jahr davor von der Pandemie verursachte Ergebnisdelle ausbügeln können und verzeichnet einen Nettogewinn von 21 Mio. Euro.

Unterm Strich stand für das Unternehmen mit Sitz in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) ein Nettogewinn von 21 Mio. Euro, nach einem Verlust in etwa der gleichen Höhe im Jahr davor. Das Betriebsergebnis (EBIT) drehte nach einem Verlust von 28,0 Mio. Euro im Jahr 2020 in den positiven Bereich und kam auf 28,2 Mio. im Jahr 2021, bestätigte SBO die Mitte Jänner publizierten vorläufigen Zahlen.

Der Umsatz war mit 292,8 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres, aber es kamen wieder deutlich mehr Aufträge herein: Der Auftragseingang stieg beinahe um 50 Prozent auf 343,3 Mio. Euro, der Auftragsstand hielt Ende 2021 bei 111,7 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 65,2 Mio. Euro).

Dividende von 0,75 Euro pro Aktie

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde auf 60 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich auf 23,4 Mio. Euro (2020: minus 31,2 Mio. Euro). Das Ergebnis pro Aktie lag bei 1,33 Euro (2020: minus 1,38 Euro). Der Vorstand will der Hauptversammlung am 28. April 2022 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 0,75 Euro pro Aktie auszuschütten – für 2020 wurde keine Dividende gezahlt.

Das Eigenkapital der SBO-Gruppe stieg im Jahr 2021 um rund 19 Prozent auf 340,9 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 42,3 Prozent (2020: 36,9 Prozent). Der Bestand an liquiden Mitteln verringerte sich von 314,0 Mio. auf 291,8 Mio. Euro. Die Nettoliquidität lag mit 9,9 Mio. Euro ähnlich hoch wie im Jahr zuvor, das Gearing (Verschuldungsgrad) hielt bei minus 2,9 Prozent zum 31. Dezember 2021 (2020: minus 3,3 Prozent).

Der operative Cashflow betrug 22,9 Mio. Euro (2020: 94,3 Mio. Euro) – das reflektiere den ansteigenden Geschäftsumfang und die damit verbundene Erhöhung des Working Capital, heißt es in der Mitteilung. Die Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte (CAPEX) stiegen auf 19,4 Mio. Euro (2020: 16,2 Mio. Euro).

Ukraine-Konflikt: „Auswirkungen nicht abschätzbar“

Ein Ausblick für das laufende Geschäftsjahr sei wegen des Russland-Ukraine-Konflikts sehr unsicher. „Die Auswirkungen auf den weltweiten Energiemarkt sind noch nicht abschätzbar“, sagte SBO-Chef Gerald Grohmann laut Mitteilung. „Die geringen Investitionen der letzten Jahre in die Exploration und Produktion von Öl und Gas werden nun sichtbar, weil durch die Folgen des Krieges in der Ukraine Versorgungsengpässe bei Öl und Gas entstehen. Es ist daher davon auszugehen, dass in vielen Regionen der Welt die Investitionen in die Exploration und Produktion von Öl und Gas steigen werden, um die Energieversorgung sicherzustellen.“

SBO selbst ist in Russland mit einer kleinen Niederlassung in Sibirien vertreten, die auf Service- und Reparaturarbeiten fokussiert ist. Der Umsatzanteil des russischen Geschäfts von SBO bewegt sich im einstelligen Euro-Millionenbereich.