Ein Covid-Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
CORONAVIRUS

Spital Baden-Mödling geht in Notfallbetrieb

Mit Rekordwerten bei den Neuinfektionen fällt immer mehr Spitalspersonal aus. Das Landesklinikum Baden-Mödling geht deshalb ab Montag in den Notfallbetrieb. Ziel sei es, die Notfallversorgung aufrecht zu halten, hieß es in einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Aufgrund massiver Personalausfälle und weil „sich die Situation stündlich steigert“ stellt das Landesklinikum Baden-Mödling nun auf einen Notfallbetrieb um, wie aus einem am Freitag via Twitter öffentlich gewordenen Schreiben an die Mitarbeiter hervorgeht. Dies bedeute „ab 21.3.2022 für mindestens 2 Wochen (möglicherweise auch länger)“ eine Absage aller Planaufnahmen, planbaren Eingriffe und planbaren Ambulanzbesuche.

Ausnahmen bei möglicher Patientengefährdung, also akut dringliche Eingriffe, seien mit Abteilungsvorstand und OP-Management abzustimmen und von der Klinikleitung freigeben zu lassen. „Ziel ist die Aufrechterhaltung der Notfallversorgung, welche ansonsten ernsthaft gefährdet wäre“, wurde vonseiten des Spitals betont. Mitarbeiter wurden dringend ersucht, „größtmöglich und stringent Entlassungen durchzuführen und diese Anweisung einzuhalten“. Ein Ende dieser Entwicklung sei nicht absehbar, hieß es von der Klinikleitung.

1.800 Spitalsmitarbeiter dienstverhindert

In den niederösterreichischen Landeskliniken sind nach Angaben der Landesgesundheitsagentur (LGA) per Freitag 1.812 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kontaktpersonen oder mit bestätigter Coronavirus-Infektion dienstverhindert gewesen. Die Gesamtzahl inklusive generellen Krankenständen oder Pflegeurlauben wurde mit 3.387 beziffert. Die Kliniken im Bundesland haben etwa 22.000 Beschäftigte.

Auch im Krankenhaus Wiener Neustadt sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter CoV-positiv oder als Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Themen „Versorgungssicherheit, Personalmanagement, Maßnahmen“ an den beiden Standorten in der Thermenregion stehen am Montag im Mittelpunkt eines Pressegesprächs in der Statutarstadt. „Wir wissen, die Lage ist angespannt. Das war und ist sie schon die letzten zwei Jahre dieser Pandemie“, hieß es auf APA-Anfrage seitens der LGA.

Der Einsatzbereitschaft der gesamten Belegschaft sei es „zu verdanken, dass wir in den letzten zwei Jahren vergleichsweise gut gefahren sind – zu keinem Zeitpunkt waren unsere Kliniken gesperrt oder die Akutversorgung nicht gewährleistet“. Bei alledem hätten das Wohl der Patientinnen und Patienten ebenso wie die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oberste Priorität.

Positiv getestetes Personal darf arbeiten

Als fix gilt nun, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die fünf Tage in Quarantäne waren sowie 48 Stunden keine Symptome mehr hatten, zur Betreuung von Covid-Patienten eingesetzt werden können. Das entschied die Abteilung Sanitäts- und Krankenanstaltenrecht des Landes Niederösterreich. Durchgehend zu tragen ist jeweils eine FFP2-Maske und adäquate Schutzausrüstung.

Grundsätzlich bestehe in Kliniken auch eine weitere Einsatzmöglichkeit. Für zuvor positiv getestetes Gesundheitspersonal gibt es bei Dienstantritt nach fünf Tagen Quarantäne und Symptomlosigkeit die Chance der Durchführung eines PCR-Tests im Spital. Ist dieser negativ bzw. liegt der Ct-Wert bei 30 oder höher, können die Personen auch außerhalb von CoV-Stationen eingesetzt werden.