In den Jahren 2020 und 2021 machten sich circa 80 Jugendliche Gedanken über das pandemiegeprägte Europa und stellen diese in Sinnbildern und Mindmaps dar. Sie ließen ihre persönlichen wie auch gemeinsamen Erfahrungen einfließen und kommentieren die Ergebnisse ihrer Arbeiten. „Diese jungen Menschen sind vorsichtig optimistisch und gelassen, doch es zeigt sich auch ein klarer Wunsch nach verstärkter europäischer Kooperation und gegen jede Re-Nationalisierung“, so Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten.
Drei Anlässe gab es zu diesem Projekt: zum einen ein internationaler Workshop künstlerisch tätiger junger Menschen aus ganz Europa, der trotz der Coronavirus-Pandemie unter schwierigen Bedingungen im Sommer 2021 in der Wachau stattfand; zum zweiten die Wanderausstellung der österreichischen Europe-Direct-Stellen „Wachsen in EUropa“ und zum dritten die Frage des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich, ob es unter jungen Menschen so etwas wie aktuelle allegorische Vorstellungen von Europa gibt und wie diese aussehen könnten.
„Der Baum Europas“
„Die Zeichnung ‚Der Baum Europas‘ symbolisiert das Bestehen Europas, von der Gründung der Europäischen Union bis heute. Die EU hat ihren Ursprung im Jahr 1957. Sie hat eine lange Geschichte mit vielen Verstrickungen und Verwurzelungen. Daher geht der Zeitstrahl von 1957 bis 2020. Der Baumstamm stellt die Basis Europas dar. In unterschiedlichen europäischen Sprachen sind die Werte dargestellt, die Jugendlichen aus Europa am wichtigsten sind: in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Ungarisch, Tschechisch, Polnisch, Albanisch, Griechisch, Slowenisch, Slowakisch, Schottisch-Gälisch, Spanisch, Niederländisch, Serbisch, Isländisch, Bulgarisch, Rumänisch, Dänisch und in Portugiesisch", kann man in der Objektbeschreibung des 2020 entstandenen Bildes lesen.
Die Baumkrone zeige, wie bunt, multikulturell und multilingual Europa sein kann. „Der Schmetterling neben dem Baum steht für die Freiheit und Leichtigkeit, die Jugendliche dank Programmen wie Erasmus+, dem Schengen-Abkommen und der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verspüren.“ Beteiligt waren Katrin (geboren 2005) aus Belgien, Fabian (geb. 2001) aus Österreich, Veronika (geb. 2000) aus Österreich, Katharina (geb. 2003) aus Österreich, Imola (geb. 2003) aus Ungarn und Fiona (geb. 2003) aus Spanien.