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Helmut Stamberg
Helmut Stamberg
Religion

Wahl: Diözese St. Pölten sieht auch Positives

Die Pfarrgemeinderatswahlen, die am Sonntag in ganz Österreich stattfanden, brachten einmal mehr einen Rückgang der Wahlbeteiligung. Trotzdem liest man vor allem in der Diözese St. Pölten auch Positives aus den Ergebnissen.

Ein Endergebnis mit allen Details wird erst in zwei Wochen vorliegen, auch weil unterschiedliche Wahlmodelle angewendet wurden. Die Zahlen nach Auszählung von rund drei Vierteln der Stimmen sind aber als durchaus valide zu werten.

Österreichweit sank die Wahlbeteiligung etwas und liegt jetzt bei knapp 14 Prozent. Klar über diesem Wert liegt die Diözese St. Pölten, die das Wald- und das Mostviertel abdeckt. Hier lag die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl im Jahr 2017 bei 22,5 Prozent, diesmal sind es 18,9 Prozent.

Im niederösterreichischen Teil der Erzdiözese Wien, also dem Wein- und dem Industrieviertel, wurde von 10,72 Prozent der Wahlberechtigten ihr Stimmrecht auch wahrgenommen, im Stadtgebiet Wiens lag der Schnitt bei 3,81 Prozent.

Zahl der Pfarrgemeinderäte geht zurück

Am Sonntag haben in ganz Österreich die Pfarrgemeideratswahlen stattgefunden. Allein in Niederösterreich mit den beiden Diözesen St. Pölten und jenem Teil Niederösterreichs, der zur Erzdiözese Wien gehört, waren knapp 923.000 Katholiken wahlberechtigt. Aber deren Zahl geht ebenso zurück wie die der Menschen, die sich im Pfarrgemeinderat engagieren.

Diözese St. Pölten: Mehr Wähler als Kirchgänger

Vor allem in der Diözese St. Pölten zeigt man sich mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. Der Erdrutsch nach unten, der nach der Coronavirus-Pandemie nicht ausgeschlossen worden war, ist ausgeblieben. Auch sei die Zahl der Wähler höher als die Zahl der Kirchgänger, was eine stärkere Identifikation der Menschen mit der katholischen Kirche beweise, sagt der Referent für Pfarrgemeinderäte in der Diözese St. Pölten, Peter Haslwanter.

Stolz zeigt er sich, dass ein Drittel der 4.235 gewählten Pfarrgemeinderäte neu in dieser Funktion ist und der Frauenanteil bei 60 Prozent liegt. „Viele Projekte, die in Pfarrgemeinderäten durch die Coronavirus-Pandemie nicht umgesetzt werden konnten, können jetzt frischen Wind bringen“, hofft Haslwanter auf eine Trendwende in der kommenden Periode bis 2027. Die dürfte auch insofern nötig sein, als die Zahl der wahlberechtigten Katholiken in der Diözese St. Pölten seit 2017 weiter markant gesunken war, und zwar um 48.000 auf unter 400.000.

Diözesanbischof Alois Schwarz sagte in einer ersten Reaktion: „Mein großer Dank richtet sich an die rund 7.500 Frauen und Männer in den bestehenden Pfarrgemeinderäten und an die vielen helfenden Hände und vor allem Ohren in den Pfarren der ganzen Diözese. Noch nie zuvor waren die Rahmenbedingungen fordernder als 2022“, so St. Pöltens Bischof.