Reitschule Grafenegg wird Rudolf Buchbinder Saal
Klaus Fritsch
Klaus Fritsch
Kultur

Reitschule Grafenegg wird Konzertsaal Buchbinder

Grafenegg (Bezirk Krems) wächst – zumindest die Zahl der Veranstaltungsorte auf dem Kulturareal. So wird die einstige Reithalle am Standort bis 2026 für 15 Millionen Euro zum Rudolf-Buchbinder-Saal umgebaut, kündigten die Verantwortlichen heute an.

Damit wird der seit 2007 amtierende Grafenegg-Intendant bereits zu Lebzeiten mit einem Monument verewigt, das die bestehenden Locations Wolkenturm und Auditorium ergänzt. Statt Vollblütern sollen künftig also Vollblutmusiker das Gebäude beleben.

Historisches Bild der Reitschule
Grafenegg
Die Reitschule vor dem Zweiten Weltkrieg

Die denkmalgeschützte Reitschule wurde 1845 fertiggestellt und nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg 1978 in der heutigen Form wiedereröffnet. Im Zuge der 2024 startenden Adaptierung soll nun die alte, höhere Dachform wieder rekonstruiert und die asbestbelasteten Welleternitplatten ersetzt werden.

Ein Konzertsaal „auf der Höhe der Zeit“

Die Kosten von 15 Millionen Euro werden zwischen Betriebsgesellschaft, Bund und Land gedrittelt. Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) sah bei der Präsentation des Vorhabens den Beitrag des Bundes als Element des Hinausinvestierens aus der Krise: „Wir tun das in einem Bewusstsein, dass sich Grafenegg zu einem kulturellen Aushängeschild entwickelt hat.“

In dieselbe Kerbe schlug auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Ich nehme das als Zeichen, dass dem Bund nicht nur Salzburg und Bregenz wichtig sind.“ In jedem Falle sei nun Handeln geboten: „Die Reitschule ist in die Jahre gekommen und schreit danach, renoviert zu werden. Wir werden dort einen Konzertsaal machen auf der Höhe der Zeit.“

Fotostrecke mit 3 Bildern

Reitschule Grafenegg
Alexander Koller
So sieht der Veranstaltungssaal derzeit noch aus
Historisches Bild von Reitschule und Taverne
Grafenegg
Die Reitschule steht seit 1845 im Schlosspark
Pressekonferenz mit Grafeneggs künstlerischem Leiter Rudolf Buchbinder, Staatssekretärin Andrea Mayer und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
NLK Pfeiffer
Rudolf Buchbinder, Staatssekretärin Andrea Mayer und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (v.l.) bei der Pressekonferenz zum Grafenegg-Programm 2022

Dieser soll als variabler Veranstaltungssaal vermietet werden, vor allem aber auch Kammermusik wie Late-Night-Formate beheimaten, kündigte Grafenegg-Geschäftsführer Philipp Stein an. Um die 690 Sitzplätze strebe man in flexibler Bestuhlung an. Und nicht zuletzt soll der Rudolf Buchbinder Saal den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Campus-Programms als Ort für Experimente dienen.

Buchbinder: „Ich bin zutiefst gerührt“

Vor 40 Jahren habe er das erste Mal in der Reitschule gespielt, erinnerte sich Starpianist und Namensgeber Rudolf Buchbinder, der Grafenegg als seine „zweite Heimat“ bezeichnete: „Dass die Reitschule nun den Namen Rudolf-Buchbinder-Saal tragen wird, erfüllt mich mit ungeheurer Demut, ich bin zutiefst gerührt.“