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Coronavirus

„Schwierige Situation“ in Pflegeheimen

Die extrem hohen Covid-Fallzahlen stellen auch die Pflegeheime vor Herausforderungen: Mehr als sieben Prozent des Personals fallen wegen des Virus aus. Die Situation sei schwierig, heißt es bei der Landesgesundheitsagentur.

370 der 5.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Landespflegeheimen sind derzeit wegen des Coronavirus dienstverhindert – entweder weil sie selbst infiziert oder Kontaktperson sind. Dazu kommen noch andere Krankenstände. Wie viele Personen in Summe aktuell krankheitsbedingt nicht arbeiten können, dazu könne man keine Auskunft geben, hieß es bei der Landesgesundheitsagentur, zu der die Pflege- und Betreuungszentren gehören.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden aber „ihr Bestes geben, um den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten,“ so eine Sprecherin. Zum Einsatz kommen in mehreren Pflegeheimen auch pensionierte Pflegekräfte, die sich gemeldet haben um zu unterstützen. Auf Personaldienstleister könne man derzeit nicht zurückgreifen, so die Sprecherin. Auch dort sind die Kapazitäten erschöpft.

Auch wieder vermehrt Cluster in Heimen

Nach Auskunft des Büros von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) gibt es aktuell in einigen Pflegeheimen in Niederösterreich CoV-Cluster und zwar sowohl in Landesheimen als auch in privaten Einrichtungen. Bei mehr als 30 Fälle wird von einem Cluster gesprochen.

Wegen der vielen Personalausfälle haben kürzlich die Spitäler Baden-Mödling, Neunkirchen und Wr. Neustadt auf eine Akutversorgung umgestellt. Dabei werden nicht notwendige Operationen verschoben, damit Notfälle weiterhin behandelt werden können – mehr dazu in Landeskliniken: Notfall-, aber kein Notbetrieb (noe.ORF.at; 21.3.2021).

Keine Quarantäne mehr für ungeimpfte Kontaktpersonen

Krankenstände und Absonderungen führen auch in Kindergärten wieder zu Problemen. Zuletzt waren 172 von etwa 3.100 (etwa fünf Prozent) Kindergartengruppen im Bundesland wegen CoV-Infektionen oder Quarantänefällen geschlossen. Wegen der neuen Regelungen für ungeimpfte Kontaktpersonen dürfen nun aber auch Kindergartenkinder und -mitarbeitende trotz Kontakts zu einer infizierten Person in den Kindergarten.

Alle Kontaktpersonen ohne vollständigen CoV-Immunschutz müssen seit Montag nicht mehr in Quarantäne. Stattdessen gelten für die Betroffenen „Verkehrsbeschränkungen“: Bei Kontakt mit anderen Personen muss durchgehend eine FFP2-Maske getragen werden, auch in Außenbereichen – mehr dazu in Lockerungen für ungeimpfte Kontaktpersonen in Kraft (news.ORF.at; 21.3.2022).