„Im Fokus“

Straußeneier: Exotische Alternative im Osternest

Mehr als 90 Millionen Ostereier werden in Österreich verspeist. Eine Alternative zu Hühnereiern sind Straußeneier. Keine andere lebende Vogelart legt derart große Eier. Das größte Straußenfreigehege Österreichs befindet sich in Schönberg am Kamp (Bezirk Krems).

Ein Straußenei bedeutet Schwerarbeit für den Osterhasen. Wenn man heuer vielleicht ein etwas größeres Ei findet, dann hat er ein Straußenei ins Nest gelegt. Mit einem Durchmesser von 13 Zentimetern ist es im Versteck sicher einfach zu finden. Im größten Straußenfreigehege Österreichs in Schönberg am Kamp wird für das exotische Ostervergnügen gesorgt.

Reiner Gärtner, der Seniorchef des Straußenlandes, sagt gegenüber noe.ORF.at: „Das Straußenei kann 900 Gramm bis 2,2 Kilogramm wiegen. Es ist als Spezialität vermarktbar, weil die Schale interessant ist, und weil man in das Ei unheimlich viel hineininterpretieren kann – vom Symbol des Lebens über das Symbol der Auferstehung bis hin zum Symbol der Fruchtbarkeit.“

Strauße kommen der Kamera sehr nahe.
ORF/Petra Ottitsch
Die Straußenhennen legen nach mehreren Monaten Legepause bis zu 40 Eier pro Jahr

Für ein hartgekochtes Ei braucht man bei diesen Maßen allerdings etwas Geduld. Die Kochzeit beträgt eineinhalb Stunden. Die Straußenhennen liefern den Nachschub für die überdimensionalen Ostereier, sagt Gärtner. „Sie beginnen meistens mit dem dritten Lebensjahr. Dann legen sie einige, wenige Eier. Ab dem vierten Lebensjahr, etwa 25 Jahre lang, können sie relativ viele Eier legen, bis zu 40 pro Jahr.“

Zum Verzehr und als Deko geeignet

Wie die Tiere gehalten werden, kann man bei einer Freilandbesichtigung erkunden. Da kann man die Laufvögel beim Balzen, Streiten und Revierverteidigen, oder aber auch die Federpracht der Strauße bewundern.

Nach einer mehrmonatigen Legepause haben die gewaltigen Ostereier jetzt Hochsaison: Nicht nur zum Essen, sondern auch als Dekoration sind sie geeignet. Sie werden mit Serviettentechnik verziert oder mit buntem Spraylack besprüht.

Straußeneierschalen liegen in einem Korb.
ORF/Petra Ottitsch
Die Schalen der Straußeneier sind nicht nur dekorativ, sondern vertreiben auch Spinnen

Auch zum Selbstdekorieren gibt es die Straußeneier und -schalen. Der Betriebsleiter des Straußenlandes, Wolfgang Gärtner, erzählt: „Eierschalen sind dekorativ und sie nützen gegen Motten und Spinnen. Die glänzende Schicht des Straußeneis sieht aus wie lackiert. Und dieser Lack hilft gegen Motten und Spinnen.“

Vor dem Verkochen wird gebohrt

Ein Straußenei entspricht durchschnittlich 25 Hühnereiern. Beim Kauf bekommt man übrigens eine Betriebsanleitung für das Öffnen eines Straußeneis dazu. Dafür benötigt man eine Bohrmaschine, zwei Bohrer und einen Knickstrohhalm. Doch nach dem kräfteraubenden Öffnen kann man sich mit einer Riesenportion (Straußen-)Eierspeise stärken. Eine ausgefallene Idee für das diesjährige Osterfrühstück.