Terminal 2 neu gestaltet Umbau
Flughafen Wien
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Verkehr

Terminal 2 geht nach Umbau wieder in Betrieb

Auf dem Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) geht das älteste Abfertigungsgebäude wieder in Betrieb. Die umfassende Modernisierung des seit 1960 bestehenden Terminal 2 wurde in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie bewältigt.

Ein Highlight ist die „Vienna Lounge“ mit 2.400 Quadratmetern Fläche und Panorama-Blick auf das Vorfeld. Neu sind u.a. auch eine zentrale Sicherheitskontrolle für die B-, C- und D-Gates, Shopping- und Gastronomieflächen sowie eine zusätzliche Gepäckausgabestation. Man setze auf „hohen Aufenthaltskomfort“, heißt es seitens des Flughafens. In die Modernisierung des Terminal 2 sind nach Angaben vom Mittwoch 62 Mio. Euro geflossen. Der Airport nehme mit dem kommenden Montag seine gesamte Terminalinfrastruktur wieder in Betrieb, wurde betont.

Modernisiert wurde auch der Pier Ost mit den D-Gates für Non-Schengen-Flüge. So wurden u.a. die dezentralen Sicherheitskontrollen und Wände der vormals getrennten Gate-Bereiche abgebaut.

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Die „Vienna Lounge“ mit Panorama-Blick wurde als Highlight präsentiert
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Am Montag geht der Terminal 2 wieder in Betrieb
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Umbau „innerhalb des Budgets“

Die Modernisierung sei in Zeiten der Pandemie ein durchaus schwieriges Projekt gewesen, sagte Vorstandsdirektor Julian Jäger. Wie sein Kollege Günther Ofner betonte er, dass der Umbau „innerhalb des Budgets umgesetzt worden“ sei. Man habe sich auch bemüht, Wiener Flair in den Flughafen zu bringen. Beim Krieg in der Ukraine stehe das menschliche Leid im Vordergrund. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Welt und auch auf den Flughafen Wien würden in den Hintergrund treten.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach von einem schönen Moment, der freilich vom Krieg in der Ukraine überschattet sei. Wien und Niederösterreich seien wichtige Partner des Flughafens, der wiederum eine wichtige internationale Drehscheibe, ein Tor zur Welt und ein Ort des Zusammentreffens sei. Der Airport habe die Durststrecke von zwei Jahren „gut genommen“ und bleibe Wirtschaftsmotor der Region sowie ganz wichtiger Arbeitgeber.

Präsentation Terminal 2
NLK Burchhart
Die beiden Flughafen-Vorstände Julian Jäger (l.) und Günther Ofner (r.) mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (2. v. r.) und Bürgermeister Michael Ludwig (2. v. l.)

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bezeichnete die Pandemie und den nunmehrigen Krieg in der Ukraine als schwere Zäsur für den Flughafen und die Wirtschaft. Es handle sich um „zwei schwerwiegende Krisen“, deren Auswirkungen es zu überwinden gelte. Ludwig erinnerte auch daran, dass 45 Prozent aller Touristen mit dem Flugzeug anreisen würden. Bei Kongresstouristen seien es sogar 75 Prozent.

Einschnitte durch Krieg und Pandemie

Der Flughafen Wien rechnet 2022 mit 17 Mio. Passagieren am Standort in Schwechat. Vorstandsdirektor Jäger verwies darauf, dass die Airlines ein „sehr starkes Ostergeschäft“ und einen ebenso starken Sommer erwarten würden. Im Unternehmen sei gemeinsam mit dem weniger als 100 Kilometer von der Ukraine entfernten Flughafen Kosice eine Hilfsaktion für das vom Krieg betroffene Land gestartet worden.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen würden lang zu spüren sein, sagte Jäger. Niemand könne vorhersehen, wie sich die kriegerische Auseinandersetzung in den kommenden Monaten gestalten werde. Die Auswirkungen für die Luftfahrt seien jedenfalls massiv. Den Anteil von Passagieren aus Russland und der Ukraine, die über Wien in die Welt fliegen, bezifferte der Vorstandsdirektor mit etwa vier Prozent.

Die Pandemie habe den massivsten Einbruch in der Geschichte des Flughafens und der Luftfahrt bedeutet, so Jäger. „Wir sind froh, dass die Kurzarbeit endet und wieder Normalität einkehrt. Wir freuen uns auf einen arbeitsintensiven Sommer.“

Ausblick optimistisch

Vorstandskollege Ofner geht von einer Rückkehr auf das Vorkrisenniveau aus. Es werde freilich eine gewisse Zeit dauern, bis die aktuellen Krisen überwunden seien. Ofner erinnerte, dass mehr als 80 Prozent der Menschen noch nie ein Flugzeug benützt hätten und weltweit an 950 Verkehrsflughäfen gebaut werde. Die langfristige Perspektive der Luftfahrt sehe er ungebrochen positiv.

Geschäftsreisen würden vorerst belastet bleiben, so Ofner. „Wir wissen nicht, wie sich die Lage in der Ukraine weiterentwickeln wird.“

Die Zahl der Mitarbeiter auf dem Flughafen habe in der Pandemie etwas abgenommen. Es seien aber noch immer 20.000 Menschen am Standort beschäftigt, sagte Ofner und kündigte eine Zunahme an. Allein Logistiker bräuchten mehr als 1.000 Mitarbeiter in den kommenden zwölf bis 24 Monaten.

„Krisenfestigkeit bewiesen“

Nicht zuletzt attestierte der Vorstandsdirektor dem Unternehmen Flughafen Wien, „Krisenfestigkeit bewiesen“ zu haben. Es sei auch weiter investiert worden. Bereits in wenigen Wochen werde auf dem Areal des Airports die größte Fotovoltaikanlage Österreichs in Betrieb genommen. Und schon 2023 will der Flughafen laut Ofner seinen Betrieb CO2-neutral führen.

Größter Aktionär des Flughafens ist der australische Pensionsfonds IFM, der über die Airports Group Europe S.à r.l. knapp 40 Prozent hält. Auf das Land Niederösterreich und die Stadt Wien entfallen jeweils 20 Prozent der Anteile. Zehn Prozent hält die Mitarbeiter-Beteiligungsprivatstiftung, 10,20 Prozent sind in Streubesitz.