Egon Schiele Museum Außenansicht
Daniela Holzer
Daniela Holzer
Kultur

Schiele Museum zeigt Schätze des Landes

Das Egon Schiele Museum in Tulln rückt anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums Niederösterreichs die Landessammlungen ins Zentrum. Der Fokus gilt zudem Werken, die das Museum seit der Gründung begleiten. Auch die lokale Bevölkerung soll mithelfen.

Die Landessammlungen verfügen über Werke aus der Frühzeit des Künstlers, als Schiele in Klosterneuburg im heutigen Bezirk Tulln den Grundstein für seine Karriere legte. Die ersten Ankäufe erfolgten bereits 1955 von Ludwig Karl Strauch, der Schiele als Zeichenlehrer am Gymnasium maßgeblich gefördert hatte. Später gab es diverse Erweiterungen. Die bisher letzten Zugänge waren Schenkungen von Schiele-Forscherin Alessandra Comini, die den Schwestern Egon Schieles freundschaftlich verbunden war.

Generell gebe die Schau, die ab Samstag bis zum 6. November zu sehen ist, „ein lebendiges Bild vom Werden des Künstlers wieder“, wurde in einer Aussendung betont. Geboten werden Hauptwerke aus der Zeit, in der Schiele im Stift Klosterneuburg mit seiner Ausstellung 1908 erstmals auf sich aufmerksam machte.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Werk von Egon Schiele
Landessammlungen Niederösterreich
Boote im Hafen von Triest (1908)
Werk von Egon Schiele
Landessammlungen Niederösterreich
Porträtskizze von Leopold Czihaczek (1908)
Werk von Egon Schiele
Landessammlungen Niederösterreich
Sonnenblume I (1908)
Werk von Egon Schiele
Landessammlungen Niederösterreich
Frauenbildnis mit Medaillon (1908)
Werk von Egon Schiele
Landessammlungen Niederösterreich
Blick ins Tal (1907)

Bevölkerung kann bei Schiele-Forschung helfen

Kurator Christian Bauer startete auch einen sogenannten immateriellen Sammelaufruf. „Weil Egon Schiele ein Drittel seines viel zu kurzen Lebens in Tulln und zwei Drittel seines Lebens in Niederösterreich verbrachte, wollen wir den Besuch Alessandra Cominis nützen, um Feldforschung zu machen. In Kooperation mit der Stadt Tulln und dem Landesarchiv Niederösterreich rufen wir die lokale Bevölkerung in Tulln und Klosterneuburg auf, uns Geschichten zu erzählen und Dokumente zu bringen, die in ihrer Familie aus der Zeit von Egon Schiele noch überliefert sind.“

Comini wird am 31. Mai im Egon Schiele Museum sowie am 2. Juni im Stift Klosterneuburg anwesend sein. An beiden Tagen soll es gegen Voranmeldung eine Art Sprechstunde für Menschen mit Schiele-Geschichten im Gepäck geben. Am 13. Oktober gastiert dann Psychotherapeut und Schiele-Forscher Diethard Leopold im Egon Schiele Museum.