Gesundheit

Stammzellen: Suche nach Nadel im Heuhaufen

Menschen, die an Leukämie oder einer anderen Krebsart erkranken, benötigen manchmal Stammzellen. Die Suche nach passenden Spendepersonen ist schwer, weil es tausende Typen gibt. Freiwillige können mit einem Abstrich zu potenziellen Lebensrettern werden.

Matthias Mitterer aus Wang (Bezirk Scheibbs) spendete vor zwei Jahren Stammzellen. Die Stammzellen, die aus seinem Blut gefiltert wurden, hat sein Körper nachgebildet – seine Entscheidung bereut er nicht. „Ich glaube, wenn man die Chance in der heutigen Zeit hat, dass man jemandem hilft oder sogar jemandem das Leben rettet, muss man diese Gelegenheit wahrnehmen. Und ich bin voller Dankbarkeit, dass ich das tun habe dürfen“, gibt er gegenüber noe.ORF.at an.

Wie man Spender wird

In einem ersten Schritt lassen Freiwillige per Wangenabstrich ihren Stammzellentyp bestimmen. Das ist zum Beispiel am Sonntag, den 3. April 2022, von 9.00-16.00 Uhr im Festsaal am Unteren Markt 6 in Steinakirchen am Forst möglich.

Wer möchte, kann sich das Testkit auch nach Hause liefern lassen. Die Typisierung erfolgt durch einen Wangenabstrich und ist kostenlos.

Wer als Spender oder Spenderin in Frage kommt, wird kontaktiert und untersucht. Die freiwillige Stammzellenspende selbst erfolgt dann durch eine Blutabnahme oder durch die Entnahme von Knochenmark.

Den ersten Schritt hat er bereits 2017 gesetzt. Gemeinnützige Vereine hatten Freiwillige in Steinakirchen (Bezirk Scheibbs) dazu aufgerufen, ihren Stammzellentyp bestimmen zu lassen – 1.364 Menschen machten mit, 13 davon wurden inzwischen zu Spenderinnen oder Spendern. Im benachbarten Wang treffen sie sich jetzt wieder, um einen erneuten Aufruf zu starten.

„Was wäre, wenn ich selbst Leukämie hätte?“

Walter Brenner vom Verein „Geben für Leben“ erklärt, wieso die Stammzellentypisierung wichtig ist: „In Österreich erkranken jährlich rund 1.000 Personen an Leukämie. Nicht alle, aber ein großer Teil davon benötigt eine Stammzellenspende, um die Krankheit überleben zu können. Die Wahrscheinlichkeit einen passenden Spender zu finden ist, statistisch gesehen, 1:500.000.“

Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto größer ist also die Chance, dass eine Spenderin oder ein Spender gefunden werden kann. Wer gesund und zwischen 17 und 45 Jahre alt ist, sowie mindestens 50 Kilo wiegt, kann das zum Beispiel am Sonntag in Steinakirchen tun.

Manuel Haselsteiner hat als Obmann des Vereins Sirius sowohl die Aktionen 2017 und 2022 mitorganisiert. Erst im März wurde er selbst zum Stammzellenspender und möchte so viele Menschen wie möglich dazu motivieren, es ihm gleichzutun. „Ich glaube, man sollte sich Gedanken machen, was wäre, wenn man selbst Leukämie kriegen würde. Dann möchte man auch, dass einer, der gesund ist und das hergeben kann, das auch macht.“

„Es ist ein schönes Gefühl, wenn man helfen kann“

Manchmal ist es auch möglich, Kontakt zur Empfängerin oder zum Empfänger der Spende aufzunehmen – anonym und per Brief. Sabrina Groiss weiß nur, dass ihre Spende an ein Kind aus Mitteleuropa gegangen ist: „Ich habe geschrieben, dass es ein schönes Gefühl ist, wenn man jemandem helfen kann. Und dass ich es immer wieder machen würde. Das Wichtigste für mich war, dass die Spende gut angenommen wurde, aber auch, dass wir uns irgendwann einmal kennenlernen dürfen.“