Wirtschaft

Boehringer: Milliardeninvestition in Bruck

Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim baut in Bruck an der Leitha ein neues Werk – um etwa 1,2 Milliarden Euro. Laut Angaben des Landes handelt es sich um das größte Ansiedelungsprojekt in der niederösterreichischen Geschichte.

Rund 1,2 Mrd. Euro werden in eine Produktionsanlage in Bruck an der Leitha investiert und mehr als 800 neue Arbeitsplätze geschaffen, bestätigte der Sprecher von Boehringer Ingelheim, Matthias Sturm, am Freitag die Investition gegenüber dem ORF Niederösterreich. Zuvor hatte der „Kurier“ online berichtet.

Boehringer neue Biotechanlage
Boehringer Ingelheim/Rainer Mirau
Bisher betreibt Boehringer Ingelheim in Österreich nur einen großen Standort in Wien

Aufwändiges Bieterverfahren gewonnen

Man freue sich sehr über den Schritt des Pharmakonzerns, so Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Freitag in einer ersten Reaktion. „Gerade die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben uns vor Augen geführt, wie wichtig es ist, dass unser Land auch produzierenden Betrieben wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen bieten kann."

Niederösterreich habe sich in einem aufwendigen Verfahren beworben „und gegen Standorte in Amerika, Deutschland und Spanien durchgesetzt“. Es handle sich um das größte Ansiedlungsprojekt in der Geschichte Niederösterreichs. „Das macht mich unglaublich stolz“, so die Landeshauptfrau in einer Aussendung.

Das Unternehmen habe ein Grundstück im Wirtschaftspark von ecoplus gekauft, bestätigte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP), „weil der Standort verkehrstechnisch perfekt angebunden ist und sich Niederösterreich bereits in den letzten Jahren zu einem Life-Science-Standort mit internationaler Strahlkraft entwickelt hat“. Die Firma habe ambitionierte Pläne und wolle in Bruck eine nachhaltige Produktion errichten.

Zukünftiger Standort in Bruck
Stadt Bruck
Hier soll das Werk laut Angaben der Stadtgemeinde entstehen

„Meilenstein“ für Bruck an der Leitha

Bürgermeister Gerhard Weil (SPÖ) sprach am Freitag von einem „Meilenstein in Richtung Positionierung als innovativer Wirtschaftsstandort in der Ostregion“. Er bedanke sich beim Land, bei Ecoplus und der Eigentümerfamilie des Konzerns für das entgegengebrachte Vertrauen. „Es drehen sich alle Räder in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung unserer Stadt.“

Erst im vergangenen Oktober hatte Boehringer Ingelheim in Wien nach vier Jahren Bauzeit eine neue Biotech-Anlage eröffnet. Investiert wurden am Standort Wien-Meidling mehr als 700 Mio. Euro, rund 500 zusätzliche Arbeitsplätze wurden geschaffen.