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Chronik

TÜPL: Glutnester beschäftigen Einsatzkräfte

Der Brand am Truppenübungsplatz (TÜPL) in Allentsteig ist mittlerweile unter Kontrolle, es gibt aber noch immer Glutnester, kleinere Brände flammen nach wie vor auf. Immer öfter stellt sich die Frage, warum dort trotz Waldbrandverordnung geschossen wurde.

Über dem Truppenübungsplatz in Allentsteig (Bezirk Zwettl) steigen nach wie vor Rauchwolken auf. Immer wieder entfacht der Wind Glutnester und Einsatzfahrzeuge müssen ausrücken. Von einem „Brandaus“ kann noch nicht die Rede sein, wie es auch beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at heißt.

„Wir können uns noch nicht zurücklehnen, sondern wir müssen die Situation sehr genau beobachten. Es sind viele Kräfte eingesetzt, die hier ein aktuelles Lagebild schaffen – damit wir sofort reagieren können, wenn sich wieder Brände entwickeln“, sagt Herbert Gaugusch, der Kommandant des Truppenübungsplatzes Allentsteig.

BH: Militärische Übungen fallen nicht unter Verbot

Am Montagnachmittag mussten zusätzlich zu den Bundesheer-Kräften auch wieder zivile Feuerwehren angefordert werden, um neu entfachte Brände zu löschen. Die Lage sei dynamisch und ändere sich sehr schnell, heißt es. Wirklich ruhiger dürfte es am TÜPL erst werden, wenn es regnet. „Sollten die Wetterprognosen stimmen, dann ist am Mittwoch mit einer Entspannung zu rechnen“, so Gaugusch.

Die Schießübungen, die das Feuer ausgelöst haben, haben trotz Trockenheit und geltender Waldbrandverordnung stattgefunden – man habe sich aber aus Sicherheitsgründen auf bestimmte Munitionen beschränkt, so das Bundesheer. Die Waldbrandverordnung gilt laut Bezirkshauptmannschaft auch für das Gebiet des Truppenübungsplatzes Allentsteig, allerdings fallen militärische Übungen nicht unter das Verbot. Dafür gebe es eigene Sicherheitsvorschriften des Bundesheeres. Ein Restrisiko bleibe aber trotzdem, heißt es vom Heer.

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In Allentsteig ist auch ein splittergeschütztes Löschfahrzeug im Einsatz

Niederösterreichische Feuerwehrleute helfen in Kärnten

Ein weiterer Waldbrand, bei dem Mitglieder des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes derzeit im Einsatz sind, wütet in Kärnten. Dort brennt es seit Sonntagnachmittag im Mölltal – mehr dazu in Noch kein „Brand aus“ im Mölltal (kaernten.ORF.at; 27.03.2022). Die Flughelfer sind Montagvormittag mit einem „Black Hawk“-Hubschrauber des Bundesheeres aufgebrochen, um die Feuerwehren in Kärnten auf 700 Meter Seehöhe zu unterstützen.

Nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos kann der Black Hawk Wasser aus einem Kübel mit 3.000 Liter Fassungsvermögen abwerfen. Wie lang der Unterstützungseinsatz in Kärnten dauern wird ist noch nicht absehbar.

Zuletzt 2012 so viele Waldbrände im März

Die Brände in Allentsteig und im Mölltal fallen jedenfalls in eines der waldbrandintensivsten Monate der vergangenen zehn Jahre. Die Universität für Bodenkultur zählte im März bislang 70 Brände in Österreich. Zuletzt gab es im März 2012 mehr Waldbrände als heuer.

Auf südseitigen Hängen in fast ganz Österreich würde laut Mortimer Müller vom Institut für Waldbau an der BOKU schon eine Zigarette oder ein Funkenflug genügen, um ein Feuer auslösen. Die Ausbreitungsgefahr hänge dann im wesentlichen vom Wind ab, vor allem Fön fache Feuer an – mehr dazu in Besonders viele Waldbrände im März (oesterreich.orf.at; 28.03.2022).