Aus dem Hubschrauber spüren Soldaten des Österreichischen Bundesheeres die letzten Brandherde auf – am Dienstag erstmals auch mit Hilfe von Wärmebildkameras, die Aufschluss über bisher unentdeckte Glutnester liefern sollen, „die jederzeit und sehr rasch einen Flächenbrand entfachen können“, so Herbert Gaugusch, der Kommandant des Truppenübungsplatzes Allentsteig.
Erste Erfolge brachte etwa ein Erkundungsflug gegen 15.00 Uhr im Bereich Dietreichser Graben. Die Einsatzkräfte des Bundesheeres bilden mit Unterstützung von zehn freiwilligen Feuerwehren eine neue „Auffanglinie“ nördlich dieses Brandherdes – einen Brandschutzstreifen, den die Einsatzkräfte zusätzlich bewässert haben, um das Feuer aufzuhalten. Bisherige „Auffanglinien“ hätten das Feuer gehalten, so Gaugusch.
Die Glutnester sind jedoch bekanntlich nicht das einzige Problem in dem Gebiet, sondern auch die zahlreichen potenziellen Blindgänger auf dem Truppenübungsplatz. Selbst wenn Erkundungsflüge in der Luft Brandherde zutage fördern, muss man dem Kommandanten zufolge erst genau prüfen, in welchem Gebiet die Feuerquelle liegt.
Splittergeschützte Fahrzeuge wegen Blindgängern
Besteht am jeweiligen Ort tatsächlich erhöhte Gefahr durch Blindgänger, dürfen nur spezielle splittergeschützte Löschfahrzeuge anrücken. Andernfalls bräuchte es weitere „Auffanglinien“. „Wir hatten mit Hilfe der ‚Auffanglinien‘ zuletzt keine weiteren Ausbreitungen, aber natürlich müssen wir die Lage weiterhin sehr gut beobachten“, so Gaugusch.
Im Moment sind die großen Flächenbrände zwar gelöscht. Doch auch wenn derzeit keine hohen Flammen mehr zu sehen sind, mit einem „Brand aus“ rechnet Gaugusch erst gegen Ende der Woche – mit Unterstützung der prognostizierten Niederschläge. Momentan ist die Gefahr eines erneuten Entfachens des Feuers durch die Kombination aus verstreuten Glutnestern und ausgetrockneter Vegetation jedenfalls nicht gebannt.